Fischwirtschaft

Hoffnungsschimmer für Angelseen: Kein Virus in Lautrup

Hoffnungsschimmer für Angelseen: Kein Virus in Lautrup

Hoffnungsschimmer für Angelseen: Kein Virus in Lautrup

Lautrup/Lovtrup
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Der Angelsee in Lautrup ist bis auf Weiteres geschlossen. Foto: kjt

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Während der Uker Camping- und Angelseebetreiber noch auf das Ergebnis wartet, ob Fische in seinen Seen mit der Fischkrankheit IHN infiziert sind, kann der Betreiber des nahe gelegenen Angelsees in Lautrup aufatmen. Die Proben aus seinem See sind IHN-frei. Die Sache hat aber noch einen Haken.

Der Camping- und Angelseebetrieb bei Uk (Uge) ist mit Fischen der Fischzucht in Renz (Rens) beliefert worden, in der Ende Mai die Fischseuche IHN (Infektiöse hämatopoetische Nekrose) festgestellt worden ist, und auch der Angelsee in Lautrup hat von Januar bis März Fische aus Renz bezogen. Beide Angelseen liegen in einer Schutzzone, die die Nahrungsmittelbehörde „Fødevarestyrelsen“ um die Renzer Zucht festgelegt hat.

Die Behörde hat jüngst Proben in Zuchtstationen und auch in Angelseen in den festgelegten Schutzzonen genommen.

Hoffnungsschimmer

Während Hans Petersen, Betreiber des Uker Angelsee- und Campingbetriebes, bis Dienstagmittag noch immer kein Ergebnis zu wissen bekommen hatte, gab es für Jan Kyster, der den ehemaligen Baggersee in Lautrup als Angelsee betreibt, eine positive Rückmeldung.

 

Hinweisschild für Angler in Lautrup Foto: kjt

„Alle Testergebnisse sind negativ“, so Jan Kyster. So erfreulich das Resultat auch ist, für großen Jubel sorgt es bei ihm nicht.

„Ich darf nach wie vor keine Fische aussetzen, weil die Schutzzone und die Restriktionen noch immer gelten“, so Kyster.

Er habe den Angelbetrieb daher eingestellt mit der Hoffnung, dass die Auflagen in absehbarer Zeit angepasst werden und der Betrieb normal laufen kann.

Vorerst geschlossen

„Wenn keine Fische hineinkommen, hat doch keiner Lust zu angeln. Die Angler müssen zudem diverse Vorschriften beachten“, so Kyster zu seinem Entschluss, das Angeln in seinem See bei Lautrup auf Stand-by zu setzen.

Im Moment herrscht am Angelsee in Lautrup gähnende Leere. Foto: kjt
Angel-Zwangspause in Lautrup Foto: kjt

„Ich betreibe den Angelsee ja quasi nur als Hobby und Nebenerwerb. Ich bin hauptberuflich Elektriker und könnte es verkraften, wenn der See über einen längeren Zeitraum nicht fürs Angeln genutzt werden kann. Für Betriebe wie der von Hans (Hans Petersen, Betreiber des Uker Campingbetriebes, red. Anm.), für die Angelseen die Existenzgrundlage sind, hat es ganz andere Folgen“, so Kyster, der den ehemaligen Baggersee in Lautrup seit 2015 gepachtet hat.

Wie seine Kollegen in den betroffenen Gebieten wartet auch Kyster auf neue Anordnungen der Lebensmittelbehörde.

Diese hatte erst kürzlich bekannt gegeben, dass die Krankheit auf sechs Fischfarmen in Jütland und Nordschleswig begrenzt ist und alle anderen Betriebe und Angelseen offiziell den Status IHN-frei zugesprochen bekommen können.

Prekär bleibt indes die Lage für die sechs betroffenen Zuchtbetriebe und die umliegenden Angelseen.

Vieles immer noch unklar

Das Virus loszuwerden erfordert drastische Maßnahmen mit noch nicht absehbaren wirtschaftlichen Folgen.

Sämtliche Becken der Fischfarmen müssen voraussichtlich gelehrt und desinfiziert werden.

Die Viruskrankheit IHN bei lachsartigen Fischen stellt Zuchtbetriebe und Angelseen im Augenblick vor große Probleme. Foto: Karin Riggelsen

 

Der ökonomisch wertvolle Status IHN-frei ist frühestens nach zwei Jahren wiederzuerlangen. Bislang galt Dänemark als virenfrei.

Für viele Angelseen wäre ein Virusbefall eine aussichtslose Situation.

Kaum zu lösen

„Bei künstlichen Seen mit einer Tiefe von nur anderthalb bis zwei Metern könnte man das Wasser ablassen, um alle Fische zu beseitigen. Bei ehemaligen Baggerseen wie bei mir oder Hans wäre das unmöglich. Sie sind viel tiefer, und es würde beim Entleeren ständig Wasser nachlaufen“, so Kyster.

Insofern sei das negative Testergebnis dann doch eine wichtige Rückmeldung, und er drücke die Daumen, dass sein Kollege Hans Petersen die gleiche Nachricht erhält.

Alles Weitere müsse sich dann zeigen, so Kyster.

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