„Es wird allmählich kritisch“, sagt Rolf Pfeifer, Vorsitzender des Deutschen Hauses Jündewatt und eine der treibenden Kräfte der örtlichen Laienspielgruppe.

Pfeifer macht keinen Hehl daraus, dass die Theatersaison an einem seidenen Faden hängt. Es fehlen schlichtweg Laienspieler.

„Aktuell haben wir mit Cilli (Guldager, red. Anm.) eigentlich nur eine Darstellerin. Wir haben die Hoffnung aber nicht aufgegeben, dass wir für die kommende Saison 2022 noch genug Freiwillige finden werden, auch um die lange Tradition der Gruppe fortsetzen zu können“, so Pfeifer.

Das Drumherum ist geregelt

Für die Gesamtleitung hat man Gretel Ries gewinnen können und auch für das Drumherum gebe es genug Kräfte. Was fehlt, sind Leute, die in einem Stück mitspielen würden.

Pfeifer ist selbst begeisterter Laiendarsteller, muss diesmal aber auch passen.

„Es stehen bei mir im kommenden Frühling wichtige Familienfeiern an, sodass ich das Theaterspielen terminlich nicht einrichten kann. Ich werde mich aber organisatorisch weiterhin einbringen“, so Pfeifer mit Bedauern, dass er diesmal nicht auf der Bühne stehen kann.

Laienspiel war in der deutschen Volksgruppe in Nordschleswig einst sehr verbreitet, auch im hiesigen Gebiet. Unter anderem in Saxburg (Saksborg), Rapstedt (Ravsted) und Baistrup (Bajstrup) gab es vor gar nicht langer Zeit Theatergruppen. Auch in anderen Teilen Nordschleswigs unterhielten Laienspieler die Leute.

Gerne Externe

Die Hoffnung in Jündewatt ist daher, dass es gelingt, Laienspieler auch von weiter entfernt zum Mitmachen überreden und so die Theatertradition fortführen zu können.

Ganz fest die Daumen drückt dabei Hinrich Jürgensen den Jündewattern –  nicht nur als BDN-Hauptvorsitzender (Bund Deutscher Nordschleswiger).

Jürgensen ist viele Jahre selbst auf der Bühne mit der Baistruper Theatergruppe gewesen und kann das Mitmachen in einer Laienspielgruppe nur ans Herz legen.

„Wenn man dafür die Zeit findet, ist es eine herrliche Nebenbeschäftigung. Es war immer ein tolles Gefühl, eine Premiere über die Bühne zu bringen und Applaus aus dem Publikum zu bekommen. Stücke in einer Gruppe einzustudieren schweißt zusammen und man hat viele schöne Momente. Es wäre schade, wenn die Laienspieltradition verloren geht“, so der Hauptvorsitzende.

Immer mit der Ruhe

Man müsse kein Profi sein, und wenn man nur eine kleine Nebenrolle spielen möchte, sei das auch okay, betont Rolf Pfeifer.

Wer der Laienspielgruppe aus der Patsche helfen möchte, kann sich bei ihm melden unter Telefon 71 34 17 84.

Ziel ist es, mindestens sechs Laienspieler zusammenzubekommen. „Wir haben auch etwas für vier Darsteller gefunden. Das ist aber irgendwie nicht das Richtige und dauert nur eine halbe Stunde“, so Pfeifer.

Man hoffe, im Oktober mit den Proben beginnen zu können. Die Zeit drängt, denn die Laienspielgruppe hat bereits Zusagen für Auftritte im kommenden Jahr gegeben.

„Wir hatten auch vor, bei der Neujahrstagung aufzutreten. Das müssen wir aber absagen. Das schaffen wir nicht“, bedauert Pfeifer.

Gut ausgerüstet

An der Ausstattung mangelt es nicht. Man habe von den Theaterfreunden der Dittchenbühne aus der Patenschaftsstadt Elmshorn gerade ausgemustertes hochwertiges Equipement geschenkt bekommen.

„Da sind ganz tolle Sachen bei, unter anderem für die Beleuchtung", schwärmt Pfeifer von der Spende aus Elmshorn.

Rolf Pfeifer verspricht Freude, Spaß und schöne Erlebnisse, wenn man als Laiendarsteller mitmacht.

„Gretel führt mit zarter Hand durch die Probenzeit und hat für jeden ein offenes Ohr“, so Pfeifer.

Sein Aufruf: „Bitte meldet euch!“