Blaulicht
Die Polizei jagt den Steinwerfer von der A7
Die Polizei jagt den Steinwerfer von der A7
Die Polizei jagt den Steinwerfer von der A7
Die von dem Findling getroffene Frau schwebt nicht in Lebensgefahr. Der Täter befand sich auf zwei Brücken. Seit Febraur habe es schon mehrere Fälle gegeben, so die Polizei.
Bereits eine halbe Stunde zuvor waren elf Kilometer weiter südlich bei Barderup (Kreis Schleswig-Flensburg) mehrere faustgroße Steine von einer Brücke auf die A 7 geworfen worden. Ein Lastwagenfahrer konnte gerade noch ausweichen. Ein Großaufgebot der Polizei rückte aus, Rundfunkdurchsagen sollten Autofahrer warnen – für die Dänin kam die Meldung jedoch zu spät.
„Wir gehen von einem Zusammenhang zwischen den Taten aus“, sagt der Polizeisprecher. Das bedeutet, dass der Täter offenbar extrem kaltblütig ist. Er machte weiter, obwohl überall Streifenwagen mit Blaulicht unterwegs waren. Noch am Abend nahmen Polizisten einen Verdächtigen fest, Kripo-Beamte befragten ihn in Flensburg. Ein Tatverdacht habe sich aber nicht erhärtet, so Kartheus.
Der Polizeisprecher bestätigte shz.de, dass es seit Februar mehrfach Steinwürfe auf die A7 gegeben hat. Zudem hatte es im Juli 2017 einen Fall gegeben, bei dem ein Stein an einem Seil von der A7-Brücke bei Neu Duvenstedt (Kreis Rendsburg-Eckernförde) baumelte und einen Lkw traf. Auch die Dänen beschäftigt ein noch ungeklärter Angriff.
Wie die dänische Nachrichtenagentur Ritzau meldet, will die Polizei der Insel Fünen ihre deutschen Kollegen in Flensburg kontaktieren. Dort war 2016 ein 30 Kilo schwerer Betonklotz auf das Auto einer Urlauberfamilie aus Recklinghausen (Nordrhein-Westfalen) geworfen worden. Die Mutter (33) starb, der Täter ist noch nicht gefasst.
Was treibt die Steinewerfer? Die bislang gefassten Täter waren überraschend oft Jugendliche. „Es geht ihnen um kurzfristigen Lust- und Machtgewinn durch das Brechen von moralischen Tabus“, sagt ADAC-Verkehrspsychologin Nina Wahn. „Im Jugendalter liegt impulsivem und destruktivem Verhalten außerdem häufig der Wunsch nach Abgrenzung zugrunde.“ Kriminologe Christian Pfeiffer spricht von einem „Machtrausch“, mit dem Frust kompensiert werden könne. Der Münchner Psychologe Georg Sieber ist hingegen überzeugt, dass die Täter die Autos nicht mit den Menschen darin in Verbindung bringen. Sie handelten oft aus einer Laune heraus – aber in der Regel ohne Tötungsabsicht. „Die Autos sind für sie nur Gegenstände.“
Die Polizei sucht Zeugen für die Steinwürfe von beiden A7-Brücken. Telefon: 0049 – (0) 461/48 40.