Verkehr

Kopenhagen-Zug soll künftig in Schleswig halten

Kopenhagen-Zug soll künftig in Schleswig halten

Kopenhagen-Zug soll künftig in Schleswig halten

Sven Windmann/SHZ
Schleswig
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Der Eurocity Hamburg-Kopenhagen soll künftig in beiden Richtungen dreimal täglich in Schleswig halten. Foto: Sven Windmann

Bahn, Bundespolizei sowie deutsche und dänische Behörden einigen sich offenbar auf einen festen Halt der Schnellzüge in Schleswig.

Die Bahn selbst hält sich zwar noch ein wenig bedeckt. Bei der Industrie- und Handelskammer (IHK) in Flensburg aber ist man sich sicher: Die Eurocity-Züge von Hamburg nach Kopenhagen (und umgekehrt) halten künftig doch in Schleswig-Holstein – nämlich in Schleswig. „Das sind gute Nachrichten für den Norden aus der Hamburger DB-Zentrale“, verkündete IHK-Hauptgeschäftsstellenleiter Björn Ipsen im Internet.

Spätestens im Sommer

Auf Nachfrage bestätigt Dienstag dann auch Jerome Stuck, „dass uns versichert wurde, dass Schleswig Verkehrshalt für den EC wird“.  Der Referent für Verkehrsfragen bei der IHK spricht von „sehr erfreulichen Verhandlungen“ mit der Bahn. Bereits im Frühjahr, spätestens im Sommer könne es soweit sein. „Wir haben uns seit Monaten hinter den Kulissen für eine Lösung mit einem festen Halt im Norden Schleswig-Holsteins eingesetzt. Dass es jetzt Schleswig wird, ist ein Gewinn für die ganze Region – auch mit Blick darauf, das Potenzial für die Unesco-Welterbestätten Haithabu und Danewerk weiter auszuschöpfen“, so Stuck.

Bahn legt sich nocht nicht fest

Bei der Bahn in Hamburg bemüht man in Sachen EC-Halt in Schleswig weiterhin den Konjunktiv. „Ja, daraus könnte etwas werden“, sagt eine Sprecherin auf Nachfrage. Sie verweist allerdings auf Verhandlungen zwischen deutschen und dänischen Behörden. „Nur wenn es da eine Lösung gibt, dann hält der Eurocity künftig in Schleswig.“ Insbesondere die Bundespolizei habe sich für diese Variante ausgesprochen.

Bis zur festen Fehmarnbeltquerung

Wegen Gleisarbeiten kann der EC Hamburg-Kopenhagen seine ursprüngliche Strecke über die Vogelfluglinie  nicht mehr befahren. Bis zur Inbetriebnahme der festen Fehmarnbeltquerung wird  jetzt die Strecke über Jütland und die Große-Belt-Brücke genutzt. Probleme gibt es seitdem für die Bundespolizei. Denn die Beamten müssen bei Einreisekontrollen auf freiem Feld in die Züge einsteigen.

Zurzeit verhandeln die Behörden auf beiden Seiten der Grenze darüber, ob deutsche Polizisten im dänischen Pattburg ein- und aussteigen können. Eine Lösung soll  kurz bevorstehen. Stefan Langnau, Sprecher der Bundespolizei, bestätigt zwar die Verhandlungen. Dass die Entscheidung für einen Halt in Schleswig bereits gefallen ist, davon wisse er aber nichts.

Buchholz dämpft die Euphorie

Während die Freude in der Schleistadt über den Zughalt groß wäre, äußert sich Verkehrsminister Bernd Buchholz  (FDP) auf Nachfrage kritisch. Außer der Stadt Schleswig habe leider niemand in Schleswig-Holstein  einen wesentlichen Vorteil von dieser Lösung. „Die Reisenden aus Rendsburg und Kiel haben nun im dafür völlig ungeeigneten Bahnhof in Schleswig rund 40 Minuten Umsteigezeit“. Es sei bedauerlich, dass die Bedürfnisse der Bundespolizei stärker gewichtet werden müssten als die verkehrlichen Belange des Eisenbahnverkehrs.

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