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Nervige Info-SMS: So können Grenzpendelnde sie abstellen

Nervige Info-SMS: So können Grenzpendelnde sie abstellen

Nervige Info-SMS: So können Grenzpendelnde sie abstellen

Pattburg/Padborg
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Auslandsinfo-SMS
Grenzpendelnde, die sich von Auslandsinfo-SMS gestört fühlen, können diese deaktivieren. Foto: Gerrit Hencke

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Die Nachrichten, die beim Grenzübertritt nach Dänemark oder Deutschland automatisch gesendet werden, sollen über entstehende Kosten informieren. Wer häufiger in der Woche über die Grenze fährt, für den können die SMS schnell nervig werden. Doch es gibt Auswege.

Sie beginnen mit „Velkommen til Tyskland“ oder „Lieber Kunde, innerhalb von Dänemark und Deutschland nutzen Sie Ihren Mobilfunktarif zu Inlandspreisen“ – gemeint sind die Info-SMS, die immer dann aufs Smartphone geschickt werden, wenn man die Grenze übertritt und sich das Handy ins ausländische Netz einwählt. Der Provider informiert darin über geltende Tarife für Anrufe, Nachrichten oder das Datenroaming.  

Versandpflicht wegen EU-Verordnung

Wer die Grenze in der Woche häufiger überquert, der kann den Text vermutlich auswendig oder löscht die Nachrichten genervt, ohne einen genauen Blick darauf zu werfen. Der Wunsch, die meist zwei bis vier aufeinanderfolgenden Info-SMS abzustellen, lässt sich jedoch erfüllen. Generell ist dies bei allen Netzanbietern möglich, doch es ist mal einfacher, mal aufwendiger. 

Weil die Anbieter per EU-Verordnung dazu verpflichtet sind, diese SMS zu versenden, muss man als Kundin oder Kunde aktiv widersprechen, wenn man die Willkommens-SMS nicht bekommen möchte. Daher scheinen die Anbieter auch nicht so erpicht darauf, konkrete Informationen zum Abbestellen zur Verfügung zu stellen. Auf den Webseiten der deutschen und dänischen Provider findet sich in der Regel nichts zu dem Thema. 

SMS: Abbestellen via Kundenservice

Bei den drei großen deutschen Mobilfunkanbietern Telekom, Vodafone und Telefónica O2 wird die Deaktivierung unterschiedlich gehandhabt. Bei der deutschen Telekom muss der „Welcome-SMS“ via E-Mail über das Kontaktformular oder per Anruf im Kundenservice widersprochen werden. Das geht aus Antworten des offiziellen Forums „Telekom hilft“ hervor. Auch bei Vodafone führt der Weg über das Kundenforum oder die Servicenummer, wie aus dem Vodafone-Forum hervorgeht

 

 

Kein Hinweis auf eine mögliche Deaktivierung bei Vodafone Foto: Gerrit Hencke

Link in der Willkommens-SMS

Bei Telefónica O2 findet man auf der Webseite zwar keine entsprechenden Informationen. Allerdings ist, anders als bei Telekom und Vodafone, in der Info-SMS selbst ein Link vorhanden, über den man die Nachrichten einzeln deaktivieren kann. Dazu müssen etwa die Codes „SPRACHINFO AUS“ oder „DATENINFO AUS“ per SMS an die 80115 gesendet werden. Der Hinweis auf Notrufdienste lässt sich hingegen nicht deaktivieren. 

Bei Telefónica O2 lassen sich die Nachrichten einfach per SMS abbestellen. Foto: Gerrit Hencke

Dänische Anbieter mit SMS-Deaktivierung

Auch die meisten dänischen Anbieter senden bereits in der Info-SMS einen Code mit, mit dem sich die SMS abbestellen lassen. Bei Telenor und Telia kann dies etwa mit einer SMS und dem Inhalt „BV-STOP“ an die 2211 erledigt werden. Auch Lebara und CBB Mobil nutzen das Telenor-Telia-Netz, weshalb hier dieselbe Nachricht gesendet werden kann. Bei TDC lautet der Code „PRISSTOP“. YouSee, das TDC für Privatkunden, schickt in der Info-SMS allerdings keinen Abbestell-Code mit. Hier müsste gegebenenfalls der Kundenservice gefragt werden. 

Info-SMS
Ist Standard bei dänischen Mobilfunkanbietern: das Abbestellen der Info-SMS mittels eines Codes. Foto: Gerrit Hencke

Hier lohnt also je nach Anbieter ein genauer Blick auf die automatisch empfangene SMS. Denn wer auf der Webseite nach entsprechenden Informationen sucht, der findet in der Regel nichts. So verweist Telia in einem FAQ zwar darauf, dass Kundinnen und Kunden die Info-SMS immer bekommen, sobald sie das Netzwerk im Ausland wechseln, nicht aber, dass man diese auch deaktivieren kann. Auch bei den Anbietern 3, Oister, Zenji, Plenti und Flexii, die das „3 Mobil“-Netz nutzen, findet sich ohne tiefergehende Recherche kein Hinweis auf das Abbestellen auf den Webseiten.

Ein einfacherer Weg führt über das Herausfiltern oder Blockieren der Absendernummer direkt im Smartphone. Über entsprechende Funktionen verfügen Geräte mit Betriebssystemen iOS und Android standardmäßig. Somit lassen sich die unerwünschten SMS-Nachrichten ebenfalls abstellen.

Automatische Begrüßungsnachricht – und was sie enthalten muss

Immer wenn eine Mobilfunkkundin oder ein Mobilfunkkunde die Grenze überquert, sollte der eigene Anbieter kostenlos eine automatische Nachricht mit persönlichen Basisinformationen über die Roaminggebühren senden, die für das Tätigen und Entgegennehmen von Anrufen, das Versenden von SMS und das Nutzen regulierter Datenroaming-Dienste gelten.

Die Informationen sollten auch Angaben zur Praxis der Nutzung enthalten, etwa wenn der Anbieter das Datenvolumen, das beim Roaming verbraucht wird, begrenzt. Ebenfalls sollten Informationen über etwaige Zuschläge enthalten sein, die anfallen können, wenn das Datenvolumen aufgebraucht wird. Die Nachricht sollte auch Informationen über bestimmte Dienste enthalten, die nicht kostenlos sind – zum Beispiel Anrufe bei einer Hotline oder beim Kundendienst.

Zusätzlich zu den Preisinformationen muss der Anbieter immer darüber informieren, dass Anrufe bei der einheitlichen europäischen Notrufnummer 112 kostenlos sind, und wie auf andere Weise Zugang zu Notdiensten erhalten werden kann. Die automatische Nachricht sollte einen Link zu einer Webseite enthalten, auf der Informationen darüber zu finden sind, welche anderen Notrufdienste in dem Land verfügbar sind. Das können Notruf-SMS, Notruf-Apps und Ähnliches sein.

Diese Informationen erhält eine Kundin oder ein Kunde immer, wenn er in ein anderes EU-Land kommt. Laut EU-Verordnung kann dem Anbieter aber mitgeteilt werden, dass man diese Informationen nicht erhalten möchte.

Quelle: Europäische Kommission

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