Gesundheitsbehörde warnt

Bericht: Viele Bürger leiden an Knochenschwund – ohne es zu wissen

Bericht: Viele Bürger leiden an Knochenschwund – ohne es zu wissen

Bericht: Viele Bürger leiden an Knochenschwund – ohne es zu wissen

dodo
Kopenhagen
Zuletzt aktualisiert um:
Foto: Jonas Skovbjerg Fogh/Ritzau-Scanpix

Die Gesundheitsbehörde fordert einen landesweiten Einsatz gegen die Krankheit. Die Gesundheitsministerin sieht die Regionen in der Pflicht.

172.000 Bürger in Dänemark bekommen jedes Jahr vom Arzt diagnostiziert, dass sie an Knochenschwund leiden. Doch es könnten bis zu einer halben Million Menschen in Dänemark tatsächlich davon betroffen sein, ohne, dass sie davon wissen. Zu diesem Ergebnis kommt ein neuer Bericht der Gesundheitsbehörde, der am Montag veröffentlicht wurde.

„Knochenschwund hat keinerlei Symptome. Viele bemerken erst, dass sie die Krankheit haben, wenn sie sich einen Knochen brechen“, sagt Marlene Øhrberg Krag von der Gesundheitsbehörde zur Nachrichtenagentur Ritzau.

Viele Ältere sterben

Wer an Knochenschwund – auch bekannt als Osteoporose – leidet, hat ein stark erhöhtes Risiko für Knochenbrüche, sodass oft Stürze aus geringer Höhe zu Brüchen führen können. Bei vielen älteren Menschen führen jedes Jahr durch Osteoporose bedingte Knochenbrüche zu tödlichen Verletzungen.

Aus diesem Grund will die Gesundheitsbehörde nun dafür sorgen, dass so viele Menschen wie möglich sich darauf untersuchen lassen. Die Alarmglocken müssten bei allen Bürgern klingeln, wenn diese sich das erste Mal einen Knochenbruch zuziehen, so Krag. „Jeder der Knochenbrüche erleidet, die seiner Meinung nach verdächtig leicht zugezogen wurden, sollte sich genauer untersuchen lassen.“

Osteporose kann mit Medikamenten gestoppt, beziehungsweise der Knochenschwund damit eingedämmt werden.

Sichtbarer machen

Die Behörde fordert die Krankenhäuser deshalb dazu auf, deutlich sichtbarer auf Knochenschwund-Untersuchungen hinzuweisen. Dies tun derzeit nur wenige Krankenhäuser in Dänemark.

Gesundheitsministerin Ellen Trane Nørby (Venstre) sieht die Regionen in der Pflicht, die Bürger auf die Krankheit und Untersuchungen hinzuweisen. „Ich verstehe nicht, dass die Regionen dies nicht schon längst getan haben“, so die Ministerin. Sie kündigt an, das Thema so schnell wie möglich mit dem Regionsverband Danske Regioner zu besprechen.

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Siegfried Matlok
Siegfried Matlok Senior-Korrespondent
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