Klimaschutz

Fürs Klima: Dänische Essgewohnheiten ändern sich

Fürs Klima: Dänische Essgewohnheiten ändern sich

Fürs Klima: Dänische Essgewohnheiten ändern sich

Avisen Danmark/Chu
Dänemark
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Pflanzenbasierte Produkte werden bei den Dänen immer beliebter. Foto: Götz Bonsen/shz

Die aktuellen Debatten und Demonstrationen rund um das Thema Klima bringen auch Veränderungen in unseren Kühlschränken und Supermärkten mit sich. Immer mehr Dänen interessieren sich für pflanzenbasierte Produkte und essen weniger Fleisch.

Mehr als jeder dritte dänische Bürger hat sich im vergangenen Jahr dazu entschlossen, weniger Fleisch zu essen. Schaut man auf die 18- bis 24-Jährigen, hat im vergangenen Jahr mehr als jeder Zweite damit begonnen, den Fleischkonsum einzuschränken.

 

Außerdem fokussieren sich ganze 88 Prozent der Bürger darauf, weniger Lebensmittelabfälle zu produzieren. Wie kann das sein? Laut der Zeitung „Avisen Danmark“ zeigt eine neue Untersuchung des Analyseunternehmens Ipsos Danmark, dass sich unser Verhalten der zunehmenden Präsenz der Klimaveränderungen anpasst.

 

Das spiegelt sich auch in den Supermarktregalen im Land wider: pflanzenbasierte Produkte, Soja- und Haferdrinks und vegetarische Hamburger. Der Einzelhandel passt sich den Bedürfnissen seiner Kunden an.

Ein bis zwei fleischfreie Tage in der Woche

Auch wenn noch immer 96 Prozent der Dänen Fleisch zu sich nehmen, kann die Landwirtschaftsorganisation Landbrug & Fødevarer eine klare Tendenz erkennen, dass immer mehr dänische Mitbürger einen oder zwei fleischfreie Tage in der Woche einlegen.

 

„Es besteht kein Zweifel daran, dass immer mehr Dänen damit liebäugeln, ihren Fleischkonsum zu minimieren. Aber keiner weiß genau, wie der Fleischverkauf wirklich aussieht. Für die, die gerne weniger Fleisch essen wollen sind wir in der Branche dabei, Alternativen zu entwickeln“, sagt Per Vesterbæk, Abteilungsleiter bei Landbrug & Fødevarer, zu „Avisen Danmark“. Er macht aber auch darauf aufmerksam, dass der Preis der Waren einen großen Einfluss auf unseren Einkauf hat.

 

Weil sich das Bewusstsein um den klimatischen Fußabdruck hierzulande immer weiter erhöht, haben auch die Supermarktkonzerne eine Veränderung in der Nachfrage von Produkten bemerkt.

Grüne Produkte und Vermeidung von Lebensmittelabfällen

 „Wir sehen, dass der Trend aktuell dahin geht, dass die Dänen grüneres und pflanzenbasierteres Essen haben möchten. Deshalb passen wir unser laufendes Sortiment an, sodass es zu den dänischen Bedürfnissen passt. Da es eine große Nachfrage nach diesen Waren gibt, sprechen wir jetzt eine viel größere Zielgruppe an als zuvor“, sagt Jens Juul Nielsen, Informationsdirektor bei Coop, der Zeitung. Neben Coop und dem Tochterunternehmen Irma hat auch der Supermarkt Netto sein Sortiment durch „grüne Produkte“ erweitert.

 

Immer mehr Supermärkte konzentrieren sich laut „Avisen Danmark“ zusätzlich darauf, Lebensmittelabfälle zu vermeiden. Die Untersuchung von Ipsos Danmark zeigt, dass 63 Prozent der Dänen im vergangenen Jahr damit begonnen haben, auch Waren zu kaufen, die nahe am Verfallsdatum sind. Das Interesse daran, möglichst wenige Lebensmittel wegzuwerfen, spiegelt sich auch darin wider, dass laut der Untersuchung ganze 34 Prozent der dänischen Bürger die App „Too Good To Go“ nutzen. Eine App, mit deren Hilfe übriggebliebene Lebensmittel vor dem Mülleimer bewahrt werden.

 

Auch das Unternehmen Coop sei laut Jens Juul Nielsen ein Teil des Projekts gegen Lebensmittelverschwendung: „Es ist unser eigenes Geld, das wir bei zu vielen ablaufenden Lebensmitteln aus dem Fenster schmeißen. Darum wollen wir nicht mehr einkaufen, als wir verkaufen können. Falls wir aber zu viele Lebensmittel haben, setzen wir sie oft im Preis herunter oder verkaufen sie bei ,Too Good To Go‘ günstiger weiter, sodass sie noch weiter Freude machen.“

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