Gleichstellung
Gehaltsschere klafft in bestimmten Kommunen deutlich auseinander
Gehaltsschere klafft in bestimmten Kommunen deutlich auseinander
Gehaltsschere klafft in bestimmten Kommunen deutlich auseinander
Frauen in Dänemark verdienen im Schnitt 22 Prozent weniger als Männer. Allerdings gibt es dabei zum Teil deutliche kommunale Unterschiede. Und: Der unterschiedliche Verdienst hat vielfache Gründe.
Frauen in Dänemark verdienen im Schnitt 22 Prozent weniger als Männer. Das geht aus einer Untersuchung des Vergleichsportals Walletform.com hervor, für die Zahlen der dänischen Statistikbehörde als Grundlage dienten.
Den größten Einkommensunterschied verzeichnet die Kommune Hørsholm. Ganze 47,2 Prozent mehr als eine Durchschnittsfrau verdient dort ein Durchschnittsmann. Den geringsten Unterschied gibt es in der Kommune Albertslund. Der liegt dort bei 12,9 Prozent.
Bei diesen Zahlen handelt es sich allerdings um nicht bereinigte Zahlen. Das bedeutet, dass unter anderem der Erziehungsurlaub, den vor allem Frauen nehmen, nicht berücksichtigt ist und für den Unterschied im Gehalt sorgte.
Je reicher, desto ungleicher
Ein weiteres bemerkenswertes Ergebnis der Studie: Je reicher eine Kommune, desto größer ist der Einkommensunterschied zwischen Mann und Frau. So verdienen Männer in den reichen Kommunen, wie beispielsweise Gentofte, durchschnittlich 45 Prozent mehr als Frauen, während der Unterschied in den „armen“ Kommunen, wie sie unter anderem auf Langeland zu finden sind, bei knapp 16 Prozent liegt.
„Die Begründung dafür ist, dass in den reichen Kommunen wohlhabende Menschen in hohen Positionen mit einem sehr hohen Einkommen leben. Das sind zu einem großen Teil auch – heute noch – Männer. Das bedeutet, dass einige wenige, beispielsweise mit einem Jahreseinkommen von 32 Millionen Kronen, das Einkommensbild verzerren und so für den großen Unterschied der Einkommen verantwortlich sind“, erklärt Michael Baggesen Klitgaard, Professor am Institut für Politikwissenschaft der Süddänischen Universität.
Frauen arbeiten in schlecht bezahlten Branchen
Im Gegenzug lebten in den „armen“ Kommunen zumeist Leute, deren Einkommen im unteren Bereich der Einkommensskala lägen, begründet Klitgaard die Einkommensunterschiede. „Die Höhe der Einkommen von Männern und Frauen unterscheiden sich deshalb dort nicht so sehr“, erklärt er.
Laut einer Studie des Rockwool Fonds aus dem Jahr 2016 spielt die Wahl der Ausbildung ebenfalls eine große Rolle für den Einkommensunterschied zwischen den Geschlechtern. So wählten viele Frauen Berufe im Pflege- und Gesundheitssektor sowie pädagogische Ausbildungen, heißt es darin. Die Arbeitsplätze sind dann meist im öffentlichen Bereich zu finden, wo das Einkommen im Verhältnis zur Ausbildung geringer ausfalle.
Die nordschleswigschen Kommunen haben im landesweiten Vergleich von Frauen und Männern eine relativ gerechte Einkommensverteilung. Allerdings verdienen auch hier die Männer im Durchschnitt mehr.