Gesundheitswesen

Krankenhaus Vejle macht nun auch Hausbesuche

Krankenhaus Vejle macht nun auch Hausbesuche

Krankenhaus Vejle macht nun auch Hausbesuche

Peter Lassen
Peter Lassen Hauptredaktion
Vejle
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Foto: Hush Naidoo/Unsplash

Ein Projekt kann wegweisend werden für die zukünftige Zusammenarbeit im Gesundheitswesen. Als erstes Krankenhaus bietet die medizinische Abteilung in Vejle Hausbesuche an.

Nun können einige Patienten des Krankenhauses Vejle die Visite nicht am Hospitalsbett, sondern zu Hause bekommen. Als erstes Krankenhaus bietet die medizinische Abteilung in Vejle Hausbesuche an – telefonisch oder physisch. Regionschefin Stephanie Lose (Venstre) ist begeistert und meint, dass dies noch ein gutes Beispiel dafür ist, wie man im Gesundheitswesen zum Nutzen der Patienten  immer enger zusammenarbeitet  – Sektor übergreifend.

Die Hausbesuche der Ärzte des Krankenhauses Vejle sind ein Test und umfassen erstmal Patienten, die vorübergehend entlassen wurden und in der Reha-Einrichtung   „Midlertidige Pladser- Vejle Midtby“ untergebracht  sind. Diese Patienten brauchen besondere Pflege und weitere Behandlung. Zukünftig kommen  die Krankenhausärzte zur Visite ins Center – statt dass die Betroffenen im Krankenhaus bleiben müssen.

„Wir haben Patienten, wo kein Zweifel besteht, dass sie im Krankenhaus bleiben müssen. Wir haben aber auch solche, die es in ihrer gewohnten Umgebung am besten haben. Gleichzeitig wissen wir, dass es aus Rücksicht auf die Patientensicherheit ein Vorteil sein kann, zu Hause zu sein statt im Hospital“, so  die klinische Krankenpflegespezialistin der medizinischen Abteilung in Vejle,   Jannie Christina Frølund zu „Sygehuslillebaelt.dk“. Das Projekt begann im Rehacenter, das dem Krankenhaus direkt gegenüber liegt. Seit August machen die Krankenhaus-Ärzte auch anderswo in sogenannten beschützten Einrichtungen der Kommune Visite – hier aber bisher nur telefonisch.

„Dies ist ein richtig gutes Projekt“

„Dies ist ein richtig gutes Projekt. Das Letzte was die Bürger wollen, ist im Krankenhaus liegen zu müssen, und es ist auch gut, dass wir die Patienten nicht immer wieder hin und her transportieren müssen“, so Abteilungsärztin Marija Novosel, die schon im April die erste Visite durchführte bei einem Bürger in der Institution  „Vejle Midtby“. Hier fühlte sich ein Krebs-Patient nicht geborgen. Das Pflegepersonal kontaktierte daher die medizinische Abteilung im Krankenhaus, die dann den Hausbesuch durchführte – statt den Patienten zu sich holen zu lassen. Zusammen mit dem Hausarzt und einem Repräsentanten des Centerpersonals wurde die Visite durchgeführt. Alle bekamen Sprechzeit, es wurde geredet, zugehört und es wurde ein Plan gemacht.

„Es war mein Eindruck, dass der Patient sich wohl behütet fühlte, als wir wieder gingen. Früher hätte man gemeint, dass er ins Krnakenhaus müsste – aber diese Lösung sorgte für Ruhe um den Patienten“, so Marija Novosel, die feststellt, dass man sich als Arzt auch erst an diese Form der Auswärts-Visite gewöhnen muss. Das Projekt steht am Anfang, momentan sammelt das ärztliche Personal Erfahrungen nach einer bisher relativ kleinen Reihe weiterer Besuche.

„Ist ja ganz neu für uns, die Visite zu machen, wo wir nicht den Zugang haben zu Röntgen, Blutproben und Ultraschall. Daher ist es wichtig, dass wir erst Erfahrungen sammeln und aus den Kinderschuhen wachsen“, so Jannie Christina Frølund – und Ärztin Marija Novosel gibt ihr Recht: „Ich denke, wir müssen eng mit den Hausärzten zusammenarbeiten, denn die sind dies gewohnt.“

Das Projekt läuft erstmal bis 2020 und wird aus einem 3,5 Millionen Kronen schweren Sondertopf finanziert.

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