Soziales

Mehr Menschen in Dänemark brauchen finanzielle Hilfe zu Weihnachten

Mehr Menschen in Dänemark brauchen finanzielle Hilfe zu Weihnachten

Mehr Menschen in Dänemark brauchen finanzielle Hilfe zu Weihnachten

cvt/Ritzau
Kopenhagen
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Weihnachten
Foto: Mike Arney/Unsplash

Die Zahl der Anträge für Weihnachtszuschüsse bei sechs der größten Organisationen hat schon jetzt die vom Vorjahr übertroffen. Die Bilanzen mehrerer Organisationen: Die Armut in Dänemark nimmt zu.

Dänemark ist weltweit für seine vergleichsweise geringen sozialen Unterschiede bekannt. Doch die Schere geht immer weiter auf, das wird besonders in der Weihnachtszeit deutlich. Denn während die einen sich auf die Weihnachtsgemütlichkeit freuen, zählen die anderen jede Öre, um überhaupt Geschenke kaufen zu können. Mehr Menschen als früher stellen deshalb Hilfsanträge bei Organisationen, die Weihnachtshilfe anbieten.

Finanzzuschüsse oder Beutel mit weihnachtlichen Leckereien – je nach Organisation wird den Antragstellern auf andere Art geholfen. 46.512 Anträge haben sechs der größten Verbände dieses Jahr bereits erhalten, das sind 536 mehr als im Vorjahr. Klaus Nørlem, Generalsekretär bei Dansk Folkehjælp erklärt die Zahlen für seine Organisation, bei der 14.283 Anträge eingegangen sind: „5.600 von jenen, die bei uns einen Antrag gestellt haben, sind von der Sozialhilfedeckelung betroffen und 4.000 von ihnen sind von der 225-Stunden-Regel betroffen, also von den beiden letzten Reformen für die Transfereinkommen.“

Dass im Vergleich zum Vorjahr rund 900 Menschen weniger als im vergangenen Jahr einen Antrag bei Dansk Folkehjælp gestellt haben, sei kein Anzeichen dafür, dass der Bedarf gesunken ist, sagt Nørlem – im Gegenteil: „Der AE-Rat, das Nationale Forschungszentrum für Wohlfahrt, CASA und CEVEA messen alle die Armut in Dänemark und sie sagen übereinstimmend, dass die Anzahl der Armen zunimmt.“

„Es ist nur eine Technikalität, dass wir 900 Antragsteller weniger bei Dansk Folkehjælp haben, weil einige von einer Leistung zu einer anderen Leistung transferiert werden, was dazu führt, dass sie aus unseren Antragskriterien fallen“, erklärt Nørlem.

Bei der dänischen Heilsarmee (Frelsens Hær) haben 11.908 Menschen Hilfe beantragt, das sind 453 mehr als im Vorjahr. „Letztes Jahr haben rekordviele von uns Weihnachtshilfe bekommen. Und diese Zahl kann dieses Jahr weiter steigen“, sagt Lars Lydholm, der Verwaltung und Öffentlichkeitsarbeit bei der Heilsarmee leitet.

Am Freitag war die Deadline bei Dansk Folkehjælp, bis zum 15. Dezember sammelt die Organisation noch Spenden für Familien, die finanziell bedürftig sind. „Letztes Jahr haben rund 9.000 geholfen und wir hoffen, dass wir das auch dieses Jahr erreichen“, sagt Klaus Nørlem.

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