Ausländerpolitik

Passagier verhinderte Abschiebung

Passagier verhinderte Abschiebung

Passagier verhinderte Abschiebung

cvt
Kopenhagen
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Die Gruppe, die am Flughafen auf die Abschiebung aufmerksam machte. Foto: Welcome To Denmark

Der Protest eines Fluggastes hat allem Anschein nach dazu geführt, dass ein 20-jähriger Afghane am Sonntag nicht wie geplant in einem Flugzeug vom Kopenhagener Flughafen Kastrup aus abgeschoben wurde. Das berichtet Politiken.

Der Protest eines Fluggastes hat allem Anschein nach dazu geführt, dass ein 20-jähriger Afghane am Sonntag nicht wie geplant in einem Flugzeug vom Kopenhagener Flughafen Kastrup aus abgeschoben wurde. Das berichtet Politiken.

Beamte der Reichspolizei haben am Sonntag  einen jungen Afghanen in ein Linien Flugzeug der Turkish Airlines nach Istanbul geführt. Eine Gruppe, die sich die Freunde Ruhollas nennt (so heißt der Betroffene mit Vornamen), hatte am Flughafen auf die Aktion aufmerksam gemacht und friedlich in der Abflughalle demonstriert. Einige der Passagiere hätten sich über den Anlass der Demo informiert und ein türkischer Passagier habe versprochen, dass er sich persönlich im Flieger einen Eindruck verschaffen wolle, berichtet Politiken

Auf Flugzetteln hatten die Demonstrierenden die Passagiere dazu aufgefordert, sich den Sicherheitsanweisungen vor dem Start so lange zu verweigern, bis der junge Afghane wieder aus dem Flugzeug geführt und der Flieger ohne ihn und die Polizeibeamten abheben würde. Die Passagiere sollten aufstehen und sich nicht anschnallen.

Der türkische Mitreisende, berichtet Politiken, habe sich an den Kapitän gewandt und gesagt, dass er nicht in einem Flugzeug reisen wolle, in dem eine Person deportiert wird. Kurze Zeit später, berichtet eine der Demonstrierenden dem Blatt, sei der Afghane wieder aus dem Flugzeug abgeführt worden.

Die Reichspolizei will sich zu dem Vorfall nicht äußern. Der junge Afghane sitzt nach Informationen von Politiken nun in Abschiebehaft in Vridsløselille. Die Aktivisten wollen den Fall jetzt juristisch erneut aufrollen und vor dem Menschenrechtskomitee der UN klagen.

Die dänischen Behörden glauben dem Afghanen nicht und zweifeln an seinen Begründungen für einen Asylantrag in Dänemark. Die Aktivisten berichten in Politiken hingegen, er sei seit rund zehn Jahren auf der Flucht vor den Taliban.

Der Verband „Vores Asylbørn“ kümmert sich jetzt um den jungen Mann. Eine Sprecherin erläutert Politiken, dass die Zahl der jungen Männer, die nach Afghanistan abgeschoben werden, zunehme, seit das Land angekündigt hat, die jungen Männer aufzunehmen. Die Abschiebung sei unbegründet und unglaubwürdig, so die Sprecherin.

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