Gesundheit

Säure-Alarm: Energy-Drinks zerstören die Zähne

Säure-Alarm: Energy-Drinks zerstören die Zähne

Säure-Alarm: Energy-Drinks zerstören die Zähne

Ritzau/Anna-Lena Rickerts
Apenrade/Kopenhagen
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Energy-Drinks sind beliebter denn je (Symbolbild). Foto: Abode Stock

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Seit Jahren ist ein steigender Konsum von Energy-Drinks zu beobachten. Eine Umfrage legt nun offen, dass die Zahl der säurebedingten Zahnschäden immer weiter ansteigt. Der dänische Verband von Zahnärztinnen und -ärzten erklärt, worauf man achten sollte.

Bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen sind sie beliebt – Energy-Drinks. Sie schmecken süß, ob mit oder ohne Zucker, und helfen mit ihrem hohen Koffeingehalt morgens in die Gänge, und im Laufe des Tages aus den Energielöchern zu kommen.

Beunruhigende Entwicklung

Doch der Konsum hat Folgen. In einer Pressemitteilung gab der Verband der Zahnärztinnen und -ärzte (Tandlægeforeningen) nun das Ergebnis einer landesweiten Umfrage bekannt, an der sich 425 Fachärztinnen und -ärzte beteiligten. Hier geben 75 Prozent der Befragten an, einen quantitativen Anstieg von säurebedingten Zahnschäden bestätigen zu können.

Die Vorsitzende des Zahnärzte-Verbandes, Susanne Kleist, nennt dies in der Pressemitteilung eine „beunruhigende Entwicklung“ – säurebedingte Zahnschäden müssten unbedingt ernst genommen werden. Empfindsamkeit gegenüber Kälte und Verfärbungen seien typische Folgen. Beispielsweise können die Schneidezähne eine gräuliche Farbe annehmen oder beinahe durchsichtig wirken. Auch davor, dass Teile des Zahnes abbrechen könnten, warnt Kleist.

Zahnärzte können Schäden rechtzeitig erkennen

Tückisch ist, dass es kaum möglich ist, Säureschäden selbst rechtzeitig zu erkennen. Typischerweise sehen oder merken Betroffene in den frühen Stadien noch keinerlei Veränderungen. Deswegen ist ein regelmäßiger Besuch bei einer Zahnärztin oder einem Zahnarzt unerlässlich.

Wenn Zähne über eine lange Zeit säurehaltigen Getränken, sauren Früchten oder Smoothies ausgesetzt sind, nutzen sich die Zähne ab und verlieren wichtige Mineralien, die wiederum Säureschäden begünstigen.

Beliebtheit wächst seit Jahren

Dass Energy-Drinks schädlich sein können, ist nichts Neues – auch die deutschen Zahnärztinnen und -ärzte warnen seit Jahren vor dem Konsum. Die Popularität steigt dennoch. Eine Erhebung von „Coop Analyse“ zeigt, dass die Getränke sich seit 2010 wachsender Beliebtheit erfreuen. Insbesondere seit 2019 ist der Verkauf regelrecht explodiert. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass im Jahr 2021 fünfmal so viele Energydrinks verkauft wurden, wie im Jahr 2010. Die Hauptkonsumentinnen und -konsumenten waren Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 15 bis 35 Jahren.

Was tun, um Zahnschäden vorzubeugen?

Um Säureschäden zu vermeiden, hat der Verband von Zahnärztinnen und -ärzten eine Reihe von Ratschlägen zusammengestellt:

  • Gesunde und ausgewogene Ernährung mit wenig säurehaltigen Produkten – Verzicht auf Getränke, die mit „light“ oder „Diät“ gekennzeichnet sind.
  • Säurehaltige Lebensmittel und Getränke zu Hauptmahlzeiten, statt als Zwischenmahlzeit konsumieren.
  • Alternative Produkte ohne viel Säure wählen, Produkte mit viel Calcium sind empfehlenswert.
  • Säurehaltige Getränke nicht zu lange im Mund behalten und in kleinen Schlucken beziehungsweise Bissen zu sich nehmen.
  • Nach dem Verzehr den Mund ausspülen.
  • Bei Mundtrockenheit den Zahnarzt oder die Zahnärztin um Rat bitten, da dies ein erhöhtes Risiko birgt.
  • Zahnpasta mit Fluorid oder Zinnfluorid verwenden.
  • Regelmäßige Besuche bei der Zahnärztin oder dem Zahnarzt.
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