Neue Kriminalstatistik

Seltener beklaut, dafür öfter betrogen

Seltener beklaut, dafür öfter betrogen

Seltener beklaut, dafür öfter betrogen

dodo
Apenrade/Aabenraa
Zuletzt aktualisiert um:
Foto: Jens Dresling / Politiken / Ritzau Scanpix

Die neuen Einbruchs- und Diebstahlszahlen geben Grund zur Freude. Die Betrugszahlen bereiten hingegen eher Kopfzerbrechen.

Es gibt eine gute und eine schlechte Nachricht zum Thema Kriminalität in Dänemark. Die schlechte zuerst: Die Bürger in Dänemark werden immer öfter Opfer von Betrügern – vor allem im Internet. Die gute Nachricht: Sie lassen sich seltener beklauen und haben immer weniger ungebetene Gäste in den eigenen vier Wänden. Das zeigen neue Zahlen der dänischen Statistikbehörde (Danmarks Statistik). Demnach wurden im ersten Quartal dieses Jahres 11.701 Betrugsverbrechen bei der Polizei angezeigt. Zum Vergleich: 2014 lag die Zahl im gleichen Zeitraum noch bei 3.029 Anzeigen. Bei der Hälfte aller angezeigten Betrugsfälle handelt es sich um Betrug im Internet. Dabei geht es meist um Datenraub oder um gekaufte Ware, die entweder nicht geliefert wurde oder bei der es sich um illegale Kopien der eigentlich gekauften Originalware handelt. Da der Online-Handel sich immer größerer Beliebtheit erfreut, steigen auch die Zahlen der Betrüger.

Genau hinschauen beim Online-Einkauf

Der Kriminalpräventive Rat rät dazu, genau hinzuschauen, wenn man im Internet einkauft. „Es ist immer eine gute Idee, sich die Verkäufer gut anzuschauen, bevor man Geld für etwas bezahlt. Eine gute und einfache Methode ist es, den Online-Shop einfach zu googeln und so nach Kontaktinformationen zu suchen. Bei Betrugs-Seiten stehen zum Beispiel oft die E-Mail-Adressen von privaten Personen, statt von einer Firma“, so Anja Larsen vom Kriminalpräventiven Rat. Eine Faustregel sei zudem, skeptisch zu sein, wenn Markenware viel zu billig verkauft werde, so die Expertin.

Deutlich besser sieht der Trend hingegen bei den Diebstählen aus. Im Januar, Februar und März dieses Jahres lag nach Bereinigung der saisonalen Schwankungen die Zahl der Diebstähle bei 24.875. Das sind 6,5 Prozent weniger als noch im vorherigen Quartal. Vor allem immer weniger Kennzeichen-und Taschen-Diebstähle gab es.

Einbrüche gehen zurück

Ähnlich sieht es bei den Einbrüchen in den ersten drei Monaten 2019 aus. 12.774 wurden polizeilich angezeigt. Damit ist es die niedrigste Zahl, seit Danmarks Statistik im Jahr 1995 damit angefangen hat, saisonal korrigierte Statistiken aufzustellen.

Die Einbruchszahlen sind zudem noch besser, als die Statistik zeigt: Durch Änderungen des Einbruchsparagrafen 276a werden seit dem 1. Januar 2018 eine Reihe von Diebstähle als Einbrüche registriert, die früher der Statistik als Diebstähle gezählt wurden. Dennoch sind die Einbruchszahlen gesunken. „Im vorigen Jahr hatten wir die wenigsten Einbrüche seit 30 Jahren, und jetzt sehen wir auch für 2019 positive Zahlen. Das freut uns sehr, obwohl wir lange noch nicht am Ziel sind“, sagt Henrik Framvig von der dänischen Reichspolizei zu Ritzau.

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