Ärztemangel

Sieben von zehn Hausärzten nehmen keine neuen Patienten mehr an

Sieben von zehn Hausärzten nehmen keine neuen Patienten mehr an

Sieben von zehn Hausärzten nehmen keine neuen Patienten mehr an

Kopenhagen
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Foto: dpa

Bei 69,5 Prozent der Allgemeinmediziner in Dänemark herrscht ein Aufnahmestop für Patienten. In der Hauptstadtregion ist die Lage sogar noch schlimmer.

Für die dänischen Bürger wird es immer schwerer einen Hausarzt zu finden, der sie als Patient aufnimmt.

69,5 Prozent der Allgemeinmediziner in Dänemark nehmen nämlich keine Patienten mehr auf. Das zeigen neue Zahlen des Ärzteverbandes „PLO“.

Hauptstadtregion am schlimmsten betroffen

Am härtesten ist der Hauptstadtbereich betroffen, dort haben vier von fünf Ärzten bereits einen Patientenstopp. „Die Hauptstadtregion gehört zu den Orten in Dänemark, wo am meisten Patienten auf einen Arzt kommen. Die Zahl ist in den vergangenen Jahren gestiegen und wird auch in Zukunft weiter steigen, solange es weniger Ärzte und mehr Patienten werden“, sagt Karin Zimmer zu TV2. Sie ist Vorsitzende der PLO Hovedstaden.

Vor allem wer in die Kommunen Herlev, Albertslund, Rødovre, Hvidovre und Hillerød zieht, muss damit rechnen in der Nähe keinen Hausarzt zu finden. Die Bürgermeisterin von Hillerød, Kirsten Jensen, ist hingegen der Meinung, dass es in ihrer Kommune genügend Ärzte gibt. Aus ihrer Sicht besteht das Problem nur, weil viele Mediziner Patienten aus anderen Kommunen aufgenommen haben. Sie will sich nun an die Region wenden, um eine Lösung dafür zu finden.

Neue Ausbildungsangebote in Süddänemark

Auch in Süddänemark gibt es zu wenig Ärzte für die existierende Zahl an Patienten. Um dies zu ändern, hat die Region im Dezember beschlossen, das Ausbildungsangebot zu erweitern. Am Krankenhaus in Esbjerg soll künftig ein neuer Masterstudiengang für Mediziner eingerichtet werden. Zudem sollen junge Ärzte während ihrer Ausbildung möglichst früh in die Krankenhäuser der Region kommen, um dort ihren Doktortitel zu erwerben. Sind sie erst einmal in der Region und kennen die Möglichkeiten, die es dort gibt, ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass sie sich niederlassen, so der Plan der Region und der Süddänischen Universität.

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