Gesellschaft

Viele dänische Websites leiten Daten ohne Zustimmung weiter

Viele dänische Websites leiten Daten ohne Zustimmung weiter

Viele dänische Websites leiten Daten ohne Zustimmung weiter

dodo/Ritzau
Kopenhagen
Zuletzt aktualisiert um:
Vor allem die großen Tech-Konzerne fallen in der Studie als schwarze Schafe auf. Foto: Dado Ruvic/Reuters

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Eine neue Untersuchung zeigt, dass sich nur wenige dänische Websites an die Regeln halten. Digitalisierungsministerin Marie Bjerre ist schockiert und kündigt Maßnahmen an.

Es ist untersagt, dass Webseiten Informationen über die Nutzerinnen und Nutzer an Dritte weitergeben, ohne, dass eine ausdrückliche Zustimmung gegeben wurde.

Trotz dieser Vorgabe scheint es, als ob die überwiegende Mehrheit der dänischen Webseiten, einschließlich öffentlicher Einrichtungen, genau das praktiziert.

Dies ergibt sich aus den Ergebnissen einer Untersuchung, die von der Digitalisierungsbehörde (Digitaliseringsstyrelsen) an 11.000 dänischen Webseiten durchgeführt wurde.

Große Technologie-Konzerne sammeln Daten

Die Studie enthüllt, dass erstaunliche 97 Prozent dieser Seiten bereits Daten an Drittanbieter wie Google und Meta senden, bevor den Nutzerinnen und Nutzer die Möglichkeit gegeben wird, darüber zu entscheiden, ob sie damit einverstanden sind. Die Untersuchung umfasst sowohl private als auch öffentliche Webseiten.

Diese Enthüllungen haben die Ministerin für Digitalisierung, Marie Bjerre (V), erschüttert. Sie beschreibt die Ergebnisse als „zutiefst besorgniserregend“.

„Ich bin schockiert über das Ausmaß dieser Praxis. Hierbei handelt es sich um eine massive Sammlung von Daten der dänischen Bürgerinnen und Bürger, und das bedeutet konkret, dass die Tech-Giganten sämtliche Informationen über unser Verhalten in ihren Händen halten“, betont sie gegenüber „TV2“.

Zustimmung verpflichtend

Es bedarf der ausdrücklichen Zustimmung der Nutzerinnen und Nutzer, um Informationen darüber zu sammeln, welche Webseiten sie besucht haben, welche Artikel sie gelesen oder nach welchen Begriffen sie gesucht haben.

Die Digitalisierungsbehörde plant nun eine genauere Untersuchung von 200 der 11.000 Webseiten, um detaillierte Einblicke in die Art der weitergegebenen Daten zu erhalten.

Unabhängig von den Ergebnissen dieser Untersuchung hat Ministerin Bjerre angekündigt, die Überwachung der dänischen Webseiten zu verstärken, um sicherzustellen, dass die geltenden Vorschriften und Bestimmungen strikt eingehalten werden.


 

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