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Warnung vor Betrug: Zahl der Stromanbieter rapide gestiegen

Warnung vor Betrug: Zahl der Stromanbieter rapide gestiegen

Warnung vor Betrug: Zahl der Stromanbieter rapide gestiegen

dodo/Ritzau
Kopenhagen
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Im Juli gab es insgesamt 84 Stromanbieter auf dem dänischen Markt. Foto: Christian Lindgren/Ritzau Scanpix

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Nach Einschätzung eines Branchenverbandes sind viele neue Anbieter nur auf den Strommarkt gekommen, um schnell Geld zu verdienen.

Die Zahl der Stromanbieter in Dänemark hat sich in den vergangenen elf Jahren fast verdoppelt, und besonders seit 2020 hat diese Entwicklung an Fahrt aufgenommen.

84 Anbieter

Im Juli gab es insgesamt 84 Anbieter auf dem dänischen Markt, wie Zahlen von Energinet zeigen.

Martin Dam Wied, Abteilungsleiter beim Branchenverband Green Power Denmark, hat den Eindruck, dass es neue Akteure auf dem Markt gibt, die gekommen sind, um schnelles Geld zu verdienen. „Man sieht oft, dass die Personen dahinter viele Unternehmen mit unterschiedlichen Namen haben“, sagt er gegenüber, „TV2“.

Es ist nicht ganz klar, warum es seit 2020 einen plötzlichen Anstieg der Stromanbieter gegeben hat. Aber laut Martin Dam Wied könnten die jüngste Energiekrise und ein steigender Verbrauch mögliche Erklärungen sein.

Schnelles Geld

Er erklärt, dass einige der neueren Unternehmen von Personen gegründet wurden, die aus der Telemarketingbranche stammen. Daher könnten einige von ihnen möglicherweise eine Gelegenheit gesehen haben, ihre Erfahrungen aus dem Marketing für den Stromverkauf zu nutzen, schätzt er.

Diese Reaktion kommt, nachdem „TV 2“ sowohl 2023 als auch in der vergangenen Woche über Kundinnen und Kunden des Unternehmens „Velkommen“ berichtete, die sich betrogen fühlen. Sie berichteten, dass ihnen Vorauszahlungen in Rechnung gestellt wurden, die doppelt so hoch waren wie ihr tatsächlicher Verbrauch. Weiter heißt es, dass der überschüssige Betrag anschließend nicht zurückgezahlt wurde. Bei einigen landete der Betrag auf einem Kundenkonto bei dem Unternehmen.

In der Kritik

Die Arbeitsmethoden von Velkommen wurden mehrfach von der Verbraucherzentrale „Forbrugerrådet Tænk“ kritisiert.

Laut Christian Sand, Seniorberater bei Forbrugerrådet Tænk, sieht es so aus, als ob die Kunden als eine Art zinsfreie Bank für das Unternehmen fungieren.

Thomas Søgaard-Andersen, Geschäftsführer von Velkommen, erklärt hingegen, dass die Vorgehensweise auf der Struktur des Marktes beruht.

Hier müssen die Energieunternehmen die Menge an Strom kaufen, die dem voraussichtlichen Verbrauch der Kunden entspricht.

Deshalb wird sich diese Methode wahrscheinlich auch in Zukunft nicht ändern, sagt der Geschäftsführer.

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