Brexit

Kopenhagen will EU-Arzneimittel-Agentur

Kopenhagen will EU-Arzneimittel-Agentur

Kopenhagen will EU-Arzneimittel-Agentur

Kopenhagen
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Lars Løkke Rasmussen
Lars Løkke Rasmussen. Foto: Ida Guldbæk Arentsen/Scanpix

Durch den Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union wird auch die Europäische Arzneimittel-Agentur ihren Sitz verlagern müssen. Dänemarks Regierungschef Lars Løkke Rasmussen (Venstre) sieht Kopenhagen in einer Favoritenrolle. Auch Hannover ist im Rennen.

Durch den Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union wird auch die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) ihren Sitz verlagern müssen. Dänemarks Regierungschef Lars Løkke Rasmussen (Venstre) sieht Kopenhagen in einer Favoritenrolle.

Sitz der EMA ist derzeit London. „Wenn man das hier unter dem Gesichtspunkt der Sachkompetenz betrachtet, welche europäischen Hauptstädte es gibt, die ein starkes fachliches Umfeld bieten können – dann steht Kopenhagen richtig, richtig stark da“, sagte Løkke laut Ritzau nach einem Gipfeltreffen zum Brexit am Sonnabend in Brüssel.

Doch es gibt Konkurrenz. Insgesamt sollen sich bis zu 20 Länder beworben haben. So will auch Österreich die Agentur haben, sie nach Wien holen. Das berichtet die österreichische Nachrichtenagentur APA. Die Donaumetropole gehöre zu einem Favoritenkreis von drei bis vier Städten, hießt es in dem Bericht. Auch Hannover ist daran interessiert, die Behörde mit rund 800 Mitarbeitern zu übernehmen, ebenso Bonn, Amsterdam, Stockholm, Mailand und Dublin.

Die Übernahme wäre ein lukratives Geschäft: Laut APA rechnet Österreichs  Regierung mit rund 30.000 Hotelübernachtungen pro Jahr zusätzlich, einer intensiven Reisetätigkeit und zahlreichen Konferenzen. Die Mehreinnahmen würden sich demnach im Euro-Milliardenbereich bewegen.

Die EMA ist für die Beurteilung und Überwachung von Arzneimitteln zuständig. Wie der österreichische Kurier berichtet, dürfte der Abschied aus London allerdings teuer werden: Ein gültiger Mietvertrag enthält angeblich keine Ausstiegsklausel und sieht noch Mietzahlungen von insgesamt 347,6 Millionen Euro vor.

 

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