Aufarbeitung

Kulturministerium will gestohlene Nazi-Dokumente wiederbeschaffen

Kulturministerium will gestohlene Nazi-Dokumente wiederbeschaffen

Kulturministerium will gestohlene Nazi-Dokumente zurück

Ritzau/hm
Kopenhagen
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Nazi-Dokumente aus dem Reichsarchiv Foto: Bax Lindhardt/SP/Ritzau Scanpix

Der dänische Kulturminister muss am Mittwoch in einer parlamentarischen Anhörung Rede und Antwort zum Reichsarchiv stehen, aus dem über Jahre Nazi-Dokumente gestohlen wurden. Er selbst wirft dem Archiv Fehlverhalten vor.

Im Fall der gestohlenen Nazi-Dokumente aus dem Reichsarchiv hat Kulturminister Rasmus Prehn (Sozialdemokraten) angekündigt, dass das Reichsarchiv seine Sicherheitsmaßnahmen auf ein, so wörtlich, „hohes internationales Niveau“ heben wird.

Das Ministerium hatte in jüngster Vergangenheit die Handlungen des Reichsarchivs unter die Lupe genommen und stellte Fehler bei der Aufarbeitung des Skandals fest. Das Archiv hätte größere Anstrengungen machen können, um die gestohlenen Dokumente zurückzubekommen, so Minister Rasmus Prehn. Es seien immer noch gestohlene Dokumente im Umlauf und dies sei ein Verlust für das dänische kulturelle Erbe.

Prehn zufolge will nun das Kulturministerium zusammen mit dem Reichsarchiv nach einem Weg suchen, wie das Archiv wieder in den Besitz von so vielen gestohlenen Dokumenten wie möglich kommt.

Minister wird gehört

Der Minister selbst muss Mittwoch in eine parlamentarische Anhörung: Peter Skaarup, Dänische Volkspartei, will von dem Minister unter anderem wissen, welche Konsequenzen die kritisierte Aufarbeitung des Reichsarchivs für das Archiv selbst hat. Jahrelang hatten zwei Männer Dokumente aus der deutschen Besatzungszeit gestohlen. Der Diebstahl wurde 2012 aufgedeckt, 2013 wurden die beiden Männer zu Haftstrafen verurteilt.

Das Reichsarchiv hatte 2013 und 2014 behauptet, es habe vollen Überblick über den Umfang des Diebstahls. Dann aber kam ans Licht, dass dem Archiv 2014 klar wurde, dass dies nicht der Fall war.

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