Todesfall
Königin Margrethe hat ihren Parodisten verloren
Königin Margrethe hat ihren Parodisten verloren
Königin Margrethe hat ihren Parodisten verloren
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Mit dem Tod von Ulf Pilgaard verliert Dänemark einen seiner bedeutendsten Revue-Schauspieler. Sein Talent reichte jedoch wesentlich weiter, als nur lustig zu sein.
Für viele Menschen in Dänemark war Ulf Pilgaard fast so bekannt wie Königin Margrethe, und für regelmäßige Besucherinnen und Besucher der „Cirkusrevy” war er Königin Margrethe. Am Montag ist er nach kurzer Krankheit im Alter von 83 Jahren gestorben.
Insgesamt 40 Saisons hat er im Revuezelt im Vergnügungspark Bakken auf der Bühne gestanden. Mit seinen Parodien zahlreicher Personen brachte er immer wieder das Zelt zum Lachen. Der Vorsitzende des Schauspielverbandes, Benjamin Boe Rasmussen, lobt Pilgaards „messerscharfes Timing“.
„Er wusste, dass man mit der nächsten Replik warten soll, bis das Publikum fertig gelacht hat; aber auch nicht länger“, schreibt der Theaterkritiker Jakob Steen Olsen in seinem Nachruf in „Berlingske“.
Er hat Polizeidirektorinnen wie Staatsminister auf die Schippe genommen. Vor allem hat das Revue-Publikum jedoch darauf gewartet, dass er im geblümten Kleid, mit einer Kippe in der Hand, als Königin Margrethe auf die Bühne trat.
Bei seinem letzten Auftritt in der „Cirkusrevy“ 2021 konnte beim Publikum der Eindruck entstehen, es würde doppelt sehen. Plötzlich standen nämlich zwei Königinnen auf der Bühne. Die echte Margrethe überraschte Pilgaard und dankte ihm mit einem Aschenbecher.
Pilgaards dämonische Rolle
Der 196 Zentimeter große Schauspieler konnte jedoch wesentlich mehr als lustig sein. Er spielte auch ernste und düstere Rollen mit großem Erfolg. Die Nachrufe erwähnen vor allem seine Rolle als der nekrophile und mordende Kommissar Wörmer in Ole Bornedals Film „Nattevagten“ (Nachtwache) aus dem Jahr 1994. 2023 spielte er erneut diese Rolle in „Nattevagten 2“.
„Er war einer der ganz Großen, erhielt jedoch möglicherweise nie die Anerkennung, die er verdient hatte“, so der Schauspielverbandsvorsitzende Boe Rasmussen.
Der autodidakte Schauspieler trat erstmals 1961 in einer Revue auf. Von 1968 bis 1972 war er im Ensemble der „Cirkusrevy“, wechselte 1973 zur „Tivolirevy“, um 1986 zur „Cirkusrevy“ zurückzukehren. In der Fernsehserie „Borgen“ trat er als der Wirtschaftsboss Joachim Crone auf.
Ulf Pilgaard hinterlässt den Sohn Christian Pilgaard.
„Seine Präsenz und Lebensfreude wird mir fehlen. Das Gedenken an ihn lebt in unseren Herzen“, schreibt dieser laut einer Pressemitteilung.