Kunst

Museum verlängert das goldene Zeitalter

Museum verlängert das goldene Zeitalter

Museum verlängert das goldene Zeitalter

Kopenhagen
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Der Blick vom Dosseringen am Sortedamssø auf dem Kopenhagener Nørrebro. Von Christen Købke. Foto: SMK

Statens Museum for Kunst zeigt die bisher größte Ausstellung dänischer „Guldalder“-Kunst. Die Existenz Dänemarks war in dieser Zeit mehrmals gefährdet, und dennoch waren in diesen Jahren viele kreative Köpfe am Werk.

Es ist ein Highlight der dänischen Kulturszene 2019: Das Statens Museum for Kunst in Kopenhagen zeigt ab Ende August die bisher größte Ausstellung über das goldene Zeitalter (Guldalderen) – eine der wichtigsten Schaffensperioden des Landes.

Die Existenz Dänemarks war in dieser Zeit mehrmals gefährdet, und dennoch waren in diesen Jahren viele kreative Köpfe am Werk. Künstler und Maler zeichneten oft ein romantisches Bild von Dänemark, das es heute zum Teil noch gibt: die schöne Natur mit Hügellandschaften und Buchenwäldern, goldene Küsten und dazu der Blick in die – schon damals – aufgeräumte Designwelt der Dänen.

Eine dänische Küste. Motiv aus Roskilde von Johan Thomas Lundbye. Foto: SMK

Das Staatliche Kunstmuseum in Kopenhagen, Statens Museum for Kunst, SMK, hat über 200 Gemälde und Zeichnungen aus der Zeit von 1807 bis 1864 gesammelt. Viele der Werke kommen aus dem Ausland. Das goldene Zeitalter der Dänen hat in den letzten Jahren internationale Anerkennung erhalten, und Museen in aller Welt haben auf Auktionen dänische Kunst aus dieser Zeit ersteigert – darunter das Louvre in Paris, National Galleryin London und das Metropolitan Museum of Art (MOMA) in New York.
Die Ausstellung in Kopenhagen ist eine Zusammenarbeit zwischen dem SMK und des Petit Palais in Paris sowie dem Nationalmuseum in Stockholm, das die größte Sammlung dänischer Goldalter-Kunst außerhalb Dänemarks besitzt.

Das Kopenhagener Museum hat übrigens das goldene Zeitalter um 14 Jahre verlängert und die Ausstellung mit dem Untertitel „Weltkunst zwischen zwei Katastrophen“ versehen – nämlich das Bombardement auf Kopenhagen 1807 und den Krieg gegen die Preußen 1864. Normalerweise endet das goldene Zeitalter der Kunst um 1850 herum.

Ausblick eines Künstlers. Von Martinus Rørbye. Foto: SMK

„Wir haben den Zeitraum  verlängert, weil die Niederlage 1864 ein entscheidender Abbruch der bis dahin geltenden Kultur und Lebensweise war“, erklärt der Forscher und SMK-Inspektor Peter Nørgaard Larsen. Im goldenen Zeitalter ging es darum, eine gemeinsame Nation mit einer gemeinsamen Sprache zu schaffen. Verfasser, Komponisten, Dichter, Maler, Schauspieler und Wissenschaftler bauten ihre Verbindungen aus, und es entstand ein ganz neuer Dialog zwischen der damaligen Kunstwelt und der Wissenschaft. Neue Fächer wie Botanik, Archäologie und Meteorologie wurden in der Kunst sichtbar.

SMK stellt bei der Ausstellung 40 Künstler vor. Neben berühmten Malern wie Købke, Eckersberg, Rørbye und Skovgaard auch eher unbekannte Maler wie Sally Henriques und Christine Løvmand.

Das Goldene Zeitalter

Es war die Zeit der kulturellen Blüte in Dänemark: Das goldene Zeitalter (Guldalderen). Neben Malern und Künstlern wie C.W. Eckersberg, C.S. Købke und Vilhelm Marstrand wurden die Jahre 1800 bis 1850 von bedeutenden Dänen wie dem Dichter H.C. Andersen, Philosoph Søren Kierkegaard, Physiker Hans Christian Ørsted, dem Dichter N.F.S. Grundtvig  und Bildhauer Bertel Thorvaldsen geprägt.

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