Afghanistan
84 Personen aus Kabul in Kopenhagen angekommen
84 Personen aus Kabul in Kopenhagen angekommen
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Dänemark hat eine funktionsfähige Luftbrücke von Kabul über Islamabad nach Kopenhagen errichtet, teilte Regierungschefin Mette Frederiksen am Mittwochabend mit. Die 84 Personen, die gestern evakuiert wurden, sind am Donnerstagmorgen auf dem Flughafen der dänischen Hauptstadt angekommen.
Die dänischen Behörden haben am Mittwochvormittag weitere 84 Personen aus der afghanischen Hauptstadt evakuiert. Wie Außenminister Jeppe Kofod (Soz.) über den Kurznachrichtendienst Twitter bestätigte, sind sie nun auf dem Flughafen in Kopenhagen eingetroffen. Es soll sich laut Nachrichtenagentur „Ritzau" vor allem um Afghanen handeln, die für die dänische Botschaft gearbeitet haben und deren Familien.
„Wir arbeiten unter Hochdruck daran, die letzten lokalen Mitarbeiter, Dolmetscher und andere Gruppen aus Kabul zu evakuieren", so Kofod auf Twitter.
Im Vorfeld hatten die Behörden daran gearbeitet, eine Luftbrücke aus Kabul über die pakistanische Hauptstadt Islamabad nach Kopenhagen herzustellen.
„Die Luftbrücke, die errichtet werden musste, ist nun operationsfähig. Die Behörden sind in Kabul vor Ort, wir haben Flugzeuge in Islamabad, und in Kopenhagen steht Krisenhilfe bereit“, sagte Regierungschefin Mette Frederiksen (Soz.) am Mittwochnachmittag auf einer Pressekonferenz.
Lokale Bedienstete in Islamabad gelandet
Sie berichtete am Mittwoch, dass Bedienstete des dänischen Staates mit einem Militärflugzeug vom Flughafen in Kabul evakuiert worden seien.
„Ich kann bestätigen, dass wir heute Vormittag weitere 84 Personen herausgeholt haben“, so die Staatsministerin.
Außenminister Jeppe Kofod (Soz.) teilte mit, dass sie von Islamabad aus mit zivilen Maschinen nach Kopenhagen weiterfliegen werden. Wann dies geschieht, wollte er am Mittwoch aus Sicherheitsgründen nicht verraten.
70 Personen auf Liste
Ebenfalls am Mittwoch landete ein Flugzeug aus Islamabad auf dem Kopenhagener Flughafen. An Bord befanden sich 14 norwegische Bürgerinnen und Bürger und eine Person mit einer Aufenthaltsgenehmigung für Dänemark.
Ungefähr 70 Personen sind weiterhin auf der sogenannten „Dänen-Liste“ des Außenministeriums. Auf dieser Liste können sich Personen in Afghanistan, die einen dänischen Pass oder eine Aufenthaltsgenehmigung besitzen, eintragen. Laut Außenministerium befinden sich jedoch nicht zwingend sämtliche Menschen auf der Liste weiterhin in Afghanistan.
Taliban-Kontrollposten am Flughafen
Außer den Personen auf der Liste will die Regierung noch weitere lokale Bedienstete und ihre Familien aus Kabul holen. Um wie viele Personen es sich insgesamt handelt, möchte Kofod ebenfalls nicht mitteilen. Es soll sich jedoch um mehr afghanische Bedienstete handeln als die ungefähr 45 Familien, von denen noch vor einer Woche die Rede war.
Er freue sich jedoch über die 84 Menschen, die bislang aus Kabul geholt worden sind.
„Das ist eine Erleichterung, aber wir haben noch viel Arbeit vor uns“, so der Außenminister.
Anscheinend versuchen die Taliban jedoch, die Evakuierung zu vereiteln. „DR“-Korrespondentin Puk Damsgård berichtet, sie würden Personen nahe des Flughafens kontrollieren.
„Erschreckende Entwicklung, dass die Taliban kurz vor dem Flughafen in Kabul einen Kontrollposten eingerichtet haben, der Lokale wie Internationale daran hindert, den Flughafen für eine Evakuierung zu erreichen“, schreibt sie auf Twitter.
Aktualisiert am Donnerstag, 8.30 Uhr