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Botschafter zu Grenzland-Zuständigkeit: Es wird Gespräche geben

Botschafter zu Grenzland-Zuständigkeit: Es wird Gespräche geben

Botschafter zu Grenzland-Zuständigkeit: Gespräche in Sicht

Tingleff/Tinglev
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Pascal Hector
Pascal Hector sprach beim Deutschen Tag auch die Sorgen der Minderheit an. Foto: Karin Riggelsen

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Sorgen würden in „vertraulichem Dialog“ aufgenommen. Pascal Hector lobte den BDN und ihren Hauptvorsitzenden für ihren Einsatz für die Beziehungen zwischen Dänemark und Deutschland. Auch die Kieler Landtags-Vizepräsidentin Annabell Krämer lobte die Minderheit.

Der Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Kopenhagen, Pascal Hector, hat der deutschen Minderheit in Nordschleswig zugesichert, sich angesichts geplanter Reformen der dänischen Regionen für die Interessen der Minderheit und des Grenzlandes einsetzen zu wollen.

Hector sprach am Sonnabend auf dem Deutschen Tag in Tingleff in einer Rede eine „gewisse Sorge“ an, „dass die gut eingespielte Zusammenarbeit beeinträchtigt werden könnte“. Er sei jedoch „zuversichtlich, im vertraulichen Dialog“ gute Lösungen finden zu können.

Hintergrund: Die dänische Regierung schlägt vor, dass grenzüberschreitende Arbeit künftig auf kommunaler Ebene geleistet wird. Die Regionen sollen diese Aufgabe nicht mehr leisten. Dies geht aus dem Vorschlag der Gesundheitsreform hervor.  

Zu diesem Thema äußerte sich auf dem Deutschen Tag anschließend auch der Regionsratsvorsitzende Bo Libergen (Venstre): „Wir sind der Meinung, dass diese Aufgabe bei uns bestens liegt, und wir messen der guten und vertrauensvollen Zusammenarbeit, die wir aufgebaut haben, großen Wert zu.“

Hector, seit 2021 in Kopenhagen, sagte weiter, er habe rasch miterlebt, „wie unglaublich engagiert Sie hier in der Minderheit zu Werke gehen“, wie man sich „weltoffen und unbeschwert an der Gemeinschaft im Grenzland“ erfreue.

Hector: Ohne Jürgensen wäre deutsch-dänischer Aktionsplan nicht so gut vorangekommen

Der gebürtige Saarländer lobte die „oft beschworene Rolle der Brückenbauer“ des Bundes Deutscher Nordschleswiger auch in der Corona-Zeit. Auch habe der Dachverband der Minderheit den deutsch-dänischen Aktionsplan vorangetrieben. Dieser wäre „ohne Hinrich Jürgensen und die BDN-Mitarbeiter“ nicht so gut vorangekommen, so Hector.

Schwer zu glauben, dass die Minderheit nur aus 15.000 Mitgliedern bestehen soll.

Pascal Hector

Dieser hat im Rahmen seines Besuches in Nordschleswig auch das Deutsche Museum in Sonderburg (Sønderborg) besucht – und es in Tingleff als „zentrales Element“ der Identität der Minderheit in Nordschleswig bezeichnet. 

Für ihn sei es „schwer zu glauben, dass die Minderheit nur aus 15.000 Mitgliedern bestehen soll“, wenn er („im Nordschleswiger“) sehe, was hier alles geleistet werde – vom Sozialdienst bis zur Kirche.

Sein Wunsch zu 70 Jahren Bonn-Kopenhagener Erklärungen im Jahr 2025 angesichts des Mottos des Deutschen Tages „Deutsche Minderheit – Wir bauen Brücken“: „Wir sollten die Brücken noch stabiler, noch breiter und vielleicht noch ästhetischer gestalten.“

Annabell Krämer
Annabell Krämer Foto: Karin Riggelsen

Krämer: „Glücklich, euch zu haben“

An ein großes Übel erinnerte die Vizepräsidentin des Schleswig-Holsteinischen Landtages, Annabell Krämer (FDP), in ihrer Rede: Sie sprach über die Kriege im Nahen Osten und in der Ukraine und schlug die Brücke ins deutsch-dänische Grenzland. Krieg sei hier im Grenzland undenkbar geworden – das Grenzland sei „Orientierungspunkt“ und gehe mit gutem Beispiel voran. „Feinde können immer zu Freunden werden, und Grenzen können überwunden werden“, so Krämer. 

Sie überbrachte die Grüße aller Mitarbeitenden im Kieler Landtag: „Wir können uns glücklich schätzen, euch zu haben.“

 

 

 

 

 

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