Politik

Dänische Christdemokraten: „Vergrünung“ der CDU stößt auf Widerstand

Dänische Christdemokraten: „Vergrünung“ der CDU stößt auf Widerstand

Einschätzung: „Vergrünung“ der CDU stößt auf Widerstand

Apenrade/Svendborg
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Annegret Kramp-Karrenbauer hat am Montag ihren Rückzug vom Parteivorsitz mitgeteilt. Foto: John Macdougall/AFP/Ritzau Scanpix

Michael Jensen, ehemals internationaler Sekretär der dänischen Christdemokraten, meint, eine Annäherung der deutschen Schwesterpartei CDU an grüne Positionen werde nicht jedem in der CDU schmecken. Er sieht einen konservativen Bayern als Kanzlerkandidaten.

Der angekündigte Rückzug von Annegret Kramp-Karrenbauer vom Amt der CDU-Parteivorsitzenden und ihr Verzicht auf eine Kanzlerkandidatur hat auch in Dänemark für Schlagzeilen gesorgt. Dieser Rückzug überrascht Michael Jensen von der dänischen Schwesterpartei nach eigener Aussage ebenfalls – aber nicht ganz.

Jensen, ehemals langjähriger internationaler Sekretär der dänischen Christdemokraten (Kristendemokraterne, KD), ist der Auffassung, dass sich die CDU in Deutschland mitten in einem Richtungsstreit befindet. Die Partei wisse zurzeit nicht, wo sie hinwolle, so Jensen, dies sei ihm auf dem vergangenen Parteitag in Leipzig deutlich geworden.

Konservative gegen „Vergrünung"

Einerseits liebäugele die Parteiführung mit den Grünen, die, so Jensens Vermutung, bei der kommenden Bundestagswahl besser als die SPD abschneiden werden, andererseits lehnt ein Teil der alten Parteigänger diese „Vergrünung" der Partei ab.

Jensen hält es für möglich, dass Markus Söder von der Schwesterpartei CSU Kanzlerkandidat wird, der seine Parteikollegen und konservative Kreise der CDU anspricht. Er räumt aber auch dem deutschen Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und Armin Laschet, Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, Chancen ein.

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