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Bei Katastrophe: Warnung per Handy

Bei Katastrophe: Warnung per Handy

Bei Katastrophe: Warnung per Handy

ritzau/gn
Kopenhagen/København
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Warnhinweise sollen in Zukunft direkt an die Handynutzerinnen und Handynutzer gehen. Foto: Gwyn Nissen

Ab Juni 2022 soll in Dänemark ein neues Katastrophen-Warnsystem eingeführt werden. Menschen in Gefahr erhalten dann direkt auf ihrem Handy einen Warnhinweis. Sirenen bleiben aber weiterhin in Funktion.

Ein neues System soll in Dänemark die Bevölkerung bei Gefahren warnen, zum Beispiel bei einem Terrorangriff, einer Naturkatastrophe oder einem Giftaustritt. Wer in der Nähe der potenziellen Gefahr ist, wird in Zukunft direkt auf seinem Handy einen Warnhinweis erhalten.

Die dänischen Behörden können jetzt schon die Bevölkerung bei Krisen warnen, aber das System hat viele Begrenzungen. In Zukunft sollen die Warnhinweise schneller und effizienter direkt an die betroffenen Bürger geschickt werden können.

Das geht aus einem Gesetzesvorschlag der Regierung hervor, nachdem die EU den Mitgliedsnationen auferlegt hat, ein solches Warnsystem für akute Krisen einzurichten.

 

Bramsen: „Zeit ein entscheidender Faktor“

„Wir wissen, dass Zeit ein entscheidender Faktor ist, egal ob bei einem Brand, Terror oder einem Chemikalienaustritt. Es ist wichtig, dass die Bürger sofort Anweisungen von den Behörden erhalten“, sagt Verteidigungsministerin Trine Bramsen (Soz.).

Heute gebe es kein System, mit dem die Behörden die gesamte Bevölkerung direkt über das Handy kontaktieren könnten, so die Ministerin.

Im Frühjahr habe die Polizei im Zuge der Corona-Krise zwar eine SMS an die Bevölkerung geschickt und dazu aufgefordert, bei dem guten Wetter Abstand zu halten, doch dies war nur über mehrere Tage und mit mehreren Bescheiden möglich. Es konnten nicht alle auf einmal erreicht werden.

Neue Technologie statt SMS

Die neuen Texthinweise (es sind keine SMS, sondern die Technologie heißt „Cell Broadcast“) sollen die Warnhinweise wie Sirenen ergänzen.

„Die meisten Bürger haben heute ein Handy, und daher erwarten wir, dass wir die meisten Menschen darüber erreichen werden“, sagt Trine Bramsen.

Die neue Technologie bedeutet, dass die Behörden Menschen auch lokal vor Ort warnen können, da über einzelne Sendemasten gesendet werden kann.

Das neue System soll ab Juni 2022 funktionieren.

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