Krieg in der Ukraine

Flucht: Mehr als 20.000 Anträge auf Aufenthalt

Flucht: Mehr als 20.000 Anträge auf Aufenthalt

Flucht: Mehr als 20.000 Anträge auf Aufenthalt

Ritzau/hm
Kopenhagen
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Am vergangenen Donnerstag besuchte Regierungschefin Mette Frederksen (Soz.) ukrainische Flüchtlinge auf der Insel Bornholm. Foto: Pelle Rink/Ritzau Scanpix

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Die Zahl der Flüchtlinge aus der Ukraine wächst in Dänemark. Die Regierung bereitet sich auf eine Zahl von mehr als 100.000 vor.

Mehr als 20.000 Ukrainerinnen und Ukrainer, die vor dem Krieg in ihrem Heimatland nach Dänemark geflüchtet sind, haben bislang (Stand Sonntag, 10. April) eine mittelfristige Aufenthaltsgenehmigung nach dem Sondergesetz im Königreich beantragt. Das Ausländerministerium zählte bislang 20.832 Anträge. 3.683 Ukrainerinnen und Ukrainer haben bereits eine Aufenthaltsgenehmigung erhalten; 40 Prozent sind Kinder.

Zahl Geflüchteter höher

Die Zahl der geflüchteten Personen ist aber höher, da Personen mit einem ukrainischen biometrischen Pass ohne Visum einreisen dürfen. Sie können sich dann bis zu 90 Tage frei im Land bewegen, ohne eine Aufenthaltsgenehmigung nach dem Sondergesetz zu beantragen.

Gegenüber dem Sender „TV2“ gab die Ausländerbehörde am Montag an, dass sich unter den in Dänemark registrierten Ukrainerinnen und Ukrainern neun unbegleitete Minderjährige im Alter zwischen 16 und 17 Jahren befinden. Die Behörde geht davon aus, dass diese Zahl steigen wird.

Mehr als 100.000 erwartet

Die Regierung bereitet sich indes darauf vor, dass der Angriff Russlands auf die Ukraine mehr als 100.000 Flüchtlinge nach Dänemark bringen wird. Ausländerminister Mattias Tesfaye (Soz.) hatte am 1. April gesagt, er erwarte, dass nach Ostern zwischen 35.000 bis 40.000 Geflüchtete aus der Ukraine im Land sein werden. Die Flüchtlingsorganisation der Vereinten Nationen UNHCR schätzte am Sonntag, dass 4,5 Millionen Ukrainerinnen und Ukrainer das Land verlassen haben. 7 Millionen sollen innerhalb der Staatsgrenze vor dem Krieg in ihren Heimatorten geflüchtet sein.

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