Ukraine

Hilfsaktionen für ukrainische Geflüchtete

Hilfsaktionen für ukrainische Geflüchtete

Hilfsaktionen für ukrainische Geflüchtete

Luisa Wenkel
Luisa Wenkel
Apenrade/Aabenraa
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Weltweit wird für den Frieden in der Ukraine gebetet. Foto: AdobeStock

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Es ist das Thema, das die ganze Welt bewegt. Der Krieg nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine. Millionen Menschen müssen ihre Heimat verlassen und fliehen aus der Ukraine. Jede Unterstützung wird in diesen Zeiten benötigt. Helfen, das wollen auch die Kirchen in Nordschleswig. Das sind ihre Aktionen und Pläne für Geflüchtete.

Familien werden entzweit, Häuser sind komplett zerstört, alles liegt in Schutt und Asche. Seit Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine sind Millionen von Menschen auf der Flucht. Meist flüchten sie ins Nirgendwo, Hauptsache in Sicherheit. Solidarität ist in diesen Zeiten höchste Priorität.

Geflüchteten aus der Ukraine helfen, das wollen auch die Kirchen in Nordschleswig. Laut eines gemeinsamen Briefes der Landesbischöfin Kühnbaum-Schmid, und Landessynodenpräses Hillmann fanden in den letzten Wochen in der Evangelischen-Lutherischen Nordkirche geflüchtete Menschen, vor allem Frauen, Kinder, ältere Menschen und Menschen mit Behinderung Schutz.

Mit rund 200.000 Euro möchte die Nordkirche den ukrainischen Geflüchteten helfen. Die Unterstützung kommt aus dem Etat des Kirchlichen Entwicklungsdienstes (KED) der Nordkirche und fließt vor allem in Unterkünfte. Wohnräume werden ausgestattet, ehrenamtliche Mitarbeiter kümmern sich um die Verteilung der Spenden und es gibt ärztliche Betreuung und Seelsorge. 

Million Menschen müssen ihre Heimat verlassen und warten auf eine Unterbringung in Notunterkünften. Foto: Bo Amstrup / Ritzau Scanpix

Privatpersonen ergreifen die Eigeninitiative und starten Hilfsaktionen und nehmen Geflüchtete bei sich in den eigenen vier Wänden auf. Viele Notunterkünfte wie Jugendfreizeitheime und Pfarrhäuser werden von Kirchengemeinden zur Verfügung gestellt.

Deutsche und dänische Kirchengemeinden können Raum und Schutz geben, seinen Gefühlen und Gedanken nachzugehen und diese dann in der Fürbitte zu formulieren.

Pastor Matthias Alpen, Nordschleswigsche Gemeinde Lügumkloster-Hoyer

Es wird in allen Gottesdiensten Geld gesammelt. Bei einer deutsch-dänischen Friedensandacht in Tondern (Tønder) sind 8.000 Kronen zusammengekommen und bei der alljährlichen, landesweiten Spendenaktion des evangelischen Hilfswerks wurden rund 52.000 Kronen gespendet. Wichtig seien aber nicht nur Geldspenden, sondern auch Sachspenden. Diese werden dann an die Flüchtenden verteilt und auch an die ukrainische Grenze gefahren.

Raum und Schutz geben

„Deutsche und dänische Kirchengemeinden können Raum und Schutz geben, seinen Gefühlen und Gedanken nachzugehen und diese dann in der Fürbitte zu formulieren“, sagt Pastor Matthias Alpen, Nordschleswigsche Gemeinde Lügumkloster-Hoyer.

In diesen Zeiten sei vor allem die direkte Kommunikation wichtig, so Pastor Matthias Alpen. Viele, besonders alte Menschen, unabhängig von ihrer Nationalität, kommen zu ihm und berichten von ihren Ängsten und Sorgen. „Viele haben den Zweiten Weltkrieg miterlebt und berichten von ihren Erlebnissen, und wie sie sich in der heutigen Zeit fühlen“.  

Vor allem Frauen und Kinder suchen Schutz. Foto: Bo Amstrup / Ritzau Scanpix

Vorüberlegungen gebe es zudem, auf Röm (Rømø) ein Freizeitheim zur Verfügung zu stellen. Wichtig dabei sei aber, dass es „nicht aktivistisch ist“. Die wichtigste Aufgabe sei, für Menschen da zu sein. „Für alle Menschen. Von jung bis alt.“.

Die Nordkirche sieht es als „humanitäre Pflicht, Menschen zu helfen, die in größter Not aus ihrer Heimat geflüchtet sind.[...] Das bedeutet auch, dass Flüchtende Gelegenheit zur Integration und zur Eigenbeteiligung bekommen“.

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