Eigentlich hat der Staat geplant, im April mindestens fünf Millionen neue Selbsttests zum Nachweis des Coronavirus zu kaufen. Das berichtet die Zeitung „Politiken“.

Die Regionen hatten am 1. März 20 Millionen Testkits auf Lager. Hinzu kommt, dass die Kommunen auch „mehrere Millionen“ Tests bereitliegen haben.

Nun gab es bei dem Einkauf weiterer Tests einen Kurswechsel.

Ausschreibung annulliert

Die Ausschreibung über fünf Millionen Selbsttests ist annulliert worden. Dies geht aus einer Pressemitteilung der dänischen Behörde für Versorgungssicherheit hervor.

Dies geschieht, nachdem die Testempfehlungen am 10. März gelockert wurden.

Gleichzeitig ist die Behörde der Ansicht, dass die Anzahl dänischer Selbsttests für den Fall einer neuen Corona-Welle ausreicht.

Kritik an weiterem Einkauf

Bevor die Annullierung bekannt gegeben wurde, nannte Jes Søgaard, Professor für Gesundheitsökonomie an der Universität Süddänemark, den Kauf weiterer Test „sehr seltsam“.

„Es sieht aus wie eine Verschwendung von Steuergeldern, Zeit und Ressourcen. Fühlt man sich zur Durchführung der Ausschreibung verpflichtet, weil man zuvor unter Verstoß gegen die Ausschreibungsregeln eingekauft hat, versucht man, einen Fehler durch einen weiteren auszugleichen? Ich glaube nicht, dass das legitim sein kann“, sagte Jes Søgaard gegenüber „Politiken“.

Auch der Vorsitzende des Epidemieausschusses des Folketings, Stinus Lindgreen (Radikale Venstre), sagte, dass weitere Neukäufe „seltsam“ erscheinen, wenn so viele Tests bereits auf Lager sind.

Der Artikel wurde am 23. März um 15.45 Uhr um die Annullierung der Test-Ausschreibung ergänzt und dementsprechend angepasst.