Gesundheitswesen

Provinz: Ärztemangel hat sich unter Løkke verdreifacht

Provinz: Ärztemangel hat sich unter Løkke verdreifacht

Provinz: Ärztemangel hat sich unter Løkke verdreifacht

jt
Kopenhagen
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Foto: dpa

Neue Zahlen zeigen, dass über 93.000 Bürger der Randkommunen keinen festen Arzt haben. Ein großes Gesellschaftsproblem, sagen die praktizierenden Ärzte.

Seitdem Lars Løkke Rasmussen (Venstre) 2015 den Staatsministerposten von Helle Thorning Schmidt (Sozialdemokraten) übernahm, hat sich die Zahl jener Patienten in den 30 Provinzkommunen Dänemarks, die keinen festen Arzt haben, verdreifacht. Wo 2015 noch 31.000 Bürger bei jedem Arztbesuch einen neuen Arzt hatten, sind es derzeit 93.000. Das zeigen neue Zahlen der dänischen Gesundheitsdatenbehörde, berichtet der Nachrichtensender DR.

Die vielen Patienten werden statt eines festen Arztes in die Regionskliniken, die in den vergangenen Jahren an mehreren Stellen errichtet worden sind, zur Behandlung geschickt. Und das ist ein riesiges Gesellschaftsproblem, meint der Vorsitzende der Organisation der praktizierenden Ärzte (PLO), Christian Freitag.

„Wenn das nur geografische Gebiete weit weg von größeren Städten betrifft, dann verschlimmert dies die Situation. Viele haben dort kein hohes Bildungsniveau und verstehen vielleicht nicht, das Gesundheitswesen vorteilhaft zu nutzen“, so Freitag. Ihm zufolge werde das Problem zudem verstärkt, wenn gerade in diesen Gebieten ein Ärztemangel herrscht.

Ärztemangel größtes Problem im Gesundheitswesen

Bei den Sozialdemokraten wird der derzeitige Ärztemangel in den Randgebieten als „das zum jetzigen Zeitpunkt größte Problem im dänischen Gesundheitswesen“ bezeichnet. Das erklärt der gesundheitspolitische Sprecher der Partei, Flemming Møller Mortensen. „Wenn man einen festen Arzt hat, steigen zugleich das Vertrauen, die Sicherheit und die persönlichen Beziehungen beim Besprechen einer Krankheit“, so Mortensen zu DR.

Gesundheitsministerin Ellen Trane Nørby (Venstre) räumt ein, dass die Entwicklung bei der Zahl der Ärzte in die falsche Richtung gelaufen ist. „Ich kann die Probleme des Gesundheitswesens, die in den vergangenen Jahren entstanden sind, leider nicht wegschnipsen. Es wurden einfach zu wenig Ärzte ausgebildet“, so die Ministerin, die auch auf die Vorwürfe der Sozialdemokraten reagiert. „In den vier Jahren, in denen die Sozialdemokraten die Regierungsmacht hatten, haben sie lediglich zwölf neue Ausbildungsplätze geschaffen“, so Trane, die damit der Opposition eine Teilschuld zuschiebt.

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