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Die Regierung startet acht Initiativen für LGBT+-Familien

Die Regierung startet acht Initiativen für LGBT+-Familien

Die Regierung startet acht Initiativen für LGBT+-Familien

dodo/Ritzau
Kopenhagen
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Anlässlich der diesjährigen Pride will die Regierung die Rechte von LGBT+-Familien verbessern (Archivbild). Foto: Nicolai Helms/Ritzau Scanpix

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Unter anderem soll LGBT+-Paaren der Zugang zu Fruchtbarkeitsbehandlungen erleichtert werden. Zudem sollen allen Eltern des Kindes Zugriff auf Informationen über Schul- oder Gesundheitsangelegenheiten bekommen.

Zusammenhang mit der Copenhagen Pride, die am Wochenende beginnt, startet die Regierung acht neue Initiativen für LGBT+ -Familien.

Die Initiativen sollen diesen Familien mehr Rechte geben, damit sie stärker traditionellen Familien gleichgestellt werden. Das schreibt die Zeitung „Politiken“ am Samstag.

Die Initiativen sollen unter anderem LGBT+-Paaren den Zugang zu Fruchtbarkeitsbehandlungen erleichtern, und es soll einfacher für deren Kinder sein, von all ihren Eltern zu erben.

Alle Eltern gleichstellen

Zudem sollen die Möglichkeiten verbessert werden, allen Eltern des Kindes – was in einer LGBT+ -Familie mehr als zwei sein können – Zugang zu unter anderem der Kommunikationsplattform Aula zu gewähren.

Ein Kind kann heute nur zwei rechtliche Eltern haben. Wenn eine LGBT+-Konstellation mehr Eltern als das umfasst, haben die weiteren Eltern nicht die gleichen Rechte.

Die weiteren Eltern werden als soziale Eltern bezeichnet.

Unterschiedliche Rechte

Ein sozialer Elternteil kann nicht auf Informationen der Schule oder des Gesundheitswesens des Kindes zugreifen.

Wenn ein sozialer Elternteil stirbt, wird das Erbe auch viel höher besteuert, als wenn das Kind von einem Stiefelternteil oder Pflegeelternteil erbt.

Nun will die Regierung die Rechte der sozialen Eltern verbessern.

„Es ist gut für die dänische Gesellschaft, dass mehr Menschen die Möglichkeit haben, eine Familie zu gründen und dass es verschiedene Arten gibt, Familie zu sein. Und wir möchten es einfacher machen, eine LGBT+-Familie zu sein“, sagt die Digitalisierungs- und Gleichstellungsministerin Marie Bjerre (Venstre) zu „Politiken“.

Interessenorganisation begrüßt Initiativen

Die Organisation LGBT+ Danmark begrüßt die neuen Initiativen, die die Regierung vorschlägt. Doch fehlt nach wie vor eine entscheidende Sache – nämlich die vollständige rechtliche Elternschaft für alle Eltern in einer Familie.

Die Sekretariatsleiterin von LGBT+ Danmark, Susanne Branner, sagt, dass die Organisation „im Großen und Ganzen sehr zufrieden mit den neuen Initiativen ist“.

Sie nennt die Initiativen der Regierung jedoch eine Notlösung und weist darauf hin, dass es bereits viele Notlösungen im Familienbereich gibt.

Die Regierung hingegen ist der Meinung, dass es nicht im besten Interesse des Kindes ist, mehr als zwei rechtliche Eltern zu haben, da dies unter anderem Scheidungen weiter verkomplizieren könnte, indem der Wohnsitz und das Zusammensein zwischen mehreren Erwachsenen aufgeteilt werden müssen.

Ob die neuen Initiativen eingeführt werden, sollen die Parteien des Folketings im Herbst entscheiden.

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