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Blauzungenkrankheit erreicht Tondern
Blauzungenkrankheit erreicht Tondern
Blauzungenkrankheit erreicht Tondern
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Auf einem Hof in Traustedt wurde die Krankheit in einem toten Schaf nachgewiesen. Es ist der erste Fall in ganz Dänemark. Die Lebensmittelbehörde ruft die Landwirtinnen und Landwirte auf, ihre Herden genau im Blick zu haben.
Zum ersten Mal seit 15 Jahren ist in Dänemark die Blauzungenkrankheit festgestellt worden.
Die Krankheit wurde in einem Schaf- und Rinderbestand in Traustedt (Travsted) in der Kommune Tondern nachgewiesen.
Das teilt die dänische Lebensmittelbehörde in einer Pressemitteilung mit.
Proben von einem toten Schaf
Am Donnerstagabend nahm die Lebensmittelbehörde Proben von einem toten Schaf aus der Herde, weil ein Tierarzt den Verdacht hatte, dass das Tier mit der Blauzungenkrankheit infiziert war.
Die übrigen knapp 220 Tiere in der Herde, die etwa 180 Schafe und rund 40 Rinder umfasst, zeigen keine Symptome der Blauzungenkrankheit.
„Wir haben der betroffenen Herde Restriktionen auferlegt, um dadurch das Risiko einer Ausbreitung der Infektion zu verringern. Das bedeutet, dass Tiere ohne Erlaubnis der Lebensmittelbehörde nicht aus der Herde heraus oder in die Herde hinein bewegt werden dürfen“, sagt Mette Kirkeskov Sie, Abteilungsleiterin und Tierärztin der Lebensmittelbehörde, in der Mitteilung.
Sie betont gleichzeitig, dass die Restriktionen keine Garantie dafür sind, dass die Infektion nicht andere Herden betreffen kann, da die Krankheit vor allem durch Insekten verbreitet wird.
Kommt nicht unerwartet
Bereits seit einiger Zeit schätzte das Dänische Veterinärkonsortium, dass die Krankheit vermutlich Dänemark erreichen wird. Dies geschah, nachdem eine besondere Variante der Blauzungenkrankheit Rinder in Deutschland, Belgien, England und den Niederlanden betroffen hatte.
Infizierte Tiere können verschiedene Symptome zeigen, darunter Flüssigkeitsansammlungen im Kopf, Wunden im Mund, Lahmheit und hohe Sterblichkeit.
Bei Schafen wird eine Blaufärbung der Zunge beobachtet.
Die Krankheit wird als schmerzhaft und langwierig beschrieben, und die Tötung schwerkranker Tiere ist laut der Behörde oft der einzige tierschutzgerechte Ausweg.
Stärkere Überwachung
Aufgrund des aktuellen Fundes erhöht die Lebensmittelbehörde die Überwachung der Krankheit in Dänemark.
Die Blauzungenkrankheit betrifft typischerweise Schafe, Ziegen und Rinder. Sie ist jedoch nicht auf den Menschen übertragbar, so die Behörde weiter.
Auswirkungen auf den Export
Der neue Ausbruch bedeutet, dass Dänemark seinen internationalen Status als frei von der Blauzungenkrankheit verliert, teilt die Behörde mit.
Das bedeutet, dass der dänische Export von hauptsächlich lebenden Rindern und Stiersamen in eine Vielzahl von Ländern außerhalb der EU stoppt. Auch andere Produkte wie Zuchtmaterial, Rindfleisch und Milchprodukte sind in gewissem Umfang betroffen.
Der Handel mit Wiederkäuern in Länder innerhalb der EU wird ebenfalls beeinflusst.
Es gibt noch keine zugelassenen Impfstoffe auf dem dänischen Markt. Aber die Lebensmittelbehörde erwartet, dass ein Impfstoff in der EU zugelassen wird und damit in den kommenden Monaten verfügbar sein könnte.