Paris-Besuch

Frederiksen teilt Macrons Nato-Kritik

Frederiksen teilt Macrons Nato-Kritik

Frederiksen teilt Macrons Nato-Kritik

cvt/Ritzau
Paris
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Frederiksen und Macron am Montag vor dem Élysée-Palast in Paris Foto: Ludovic Marin/AFP/Ritzau Scanpix

Dänemarks Regierungschefin stimmt Macron weitgehend zu. Doch anders als der Franzose sieht sie keine europäische Alternative zum nordatlantischen Verteidigungsbündnis.

Als Frankreichs Präsident Emmanuel Macron die Nato kürzlich als „hirntot“ bezeichnete, sorgte dies beidseits des Atlantiks für Aufsehen wegen der Schärfe der Kritik am Zustand des Verteidigungsbündnisses. Bei ihrem Besuch am Montag in Paris hat Dänemarks Regierungschefin, Staatsministerin Mette Frederiksen (Soz.), nun Verständnis für Macrons Äußerungen bekundet.

Sie könne der „grundlegenden Analyse“ Macrons folgen, sagte sie am Montag an der Seine. „Ich will mich nun nicht aufschwingen und Wörter bewerten. Aber die grundlegende Analyse, dass die Nato vor Herausforderungen steht, hat, meine ich, etwas für sich“, so Frederiksen.

Dies sei ganz offensichtlich, gerade auch vor dem Hintergrund dessen, was in Syrien geschehen sei, so Frederiksen nach einem Arbeitsessen mit Macron. Sie unterstreicht zugleich, dass die Nato aus dänischer Sicht der wichtigste Aspekt der Sicherheitspolitik sei.

Frederiksen: Keine Alternative zur Nato

In einem Interview mit „The Economist“ hatte Macron die vollständige Abwesenheit einer Koordination zwischen Europa und den USA bei strategischen Entscheidungen bemängelt und die Syrien-Politik als konkretes Beispiel genannt.

Anders als Macron sehe sie, so Frederiksen, allerdings keine Alternative zur Nato. Es würde Sinn ergeben, die Kapazitäten in Europa zu stärken – jedoch nicht als alternative Allianz.

 

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Siegfried Matlok
Siegfried Matlok Senior-Korrespondent
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