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EU-Datenschutzregeln machen Lokalarchiven das Leben schwer

EU-Datenschutzregeln machen Lokalarchiven das Leben schwer

EU-Datenschutzregeln machen Lokalarchiven das Leben schwer

dodo/Ritzau
Apenrade/Aabenraa
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Lokalarchive haben stark mit den neuen EU-Regeln zu kämpfen. Foto: Mikkel Berg Pedersen/Freelance/Ritzau Scanpix

Durch die im vergangenen Jahr in der EU eingeführte Datenschutz-Grundverordnung ist es für Lokalarchive fast unmöglich geworden, normal zu arbeiten und unter anderem Bilder zu veröffentlichen.

Lokalarchive in ganz Dänemark haben mit der 2018 eingeführten EU-Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) zu kämpfen. Sie macht es ihnen nämlich schwierig, zum Teil sogar unmöglich, lokalhistorisches Material zu sammeln und herauszugeben.

„Wir sind uns bewusst, dass die Änderungen am Datenschutzgesetz bei unseren Mitgliedern zu großer Verunsicherung führen“, so der Vorsitzende des Verbandes der Lokalarchive (SLA), Jørgen Thomsen, zur Zeitung „JydskeVestkysten“.

Verband sieht kulturelles Erbe in Gefahr

Der Verband repräsentiert 536 Lokalarchive in Dänemark. Er fürchtet, dass die aktuelle Gesetzgebung den Archiven dabei im Wege steht, weiterhin das lokale kulturelle Erbe zu bewahren.

„Wir möchten mit Nachdruck darauf hinweisen, dass diese Arbeit fortgesetzt werden muss. Wenn es Bestimmungen gibt, die verhindern, dass die vielen Freiwilligen lokalhistorisches Material sammeln und veröffentlichen, ist mit den Bestimmungen etwas falsch“, so der Vorsitzende.

Jeder muss zustimmen

Unter anderem geht es dabei um die Veröffentlichung von Bildern, auf denen Personen zu sehen sind. So darf beispielsweise das Lokalarchiv in Holsted, das seit zwölf Jahren einen Bilderkalender mit alten Schul- und Konfirmationsfotos herausgibt, dies künftig nur noch tun, wenn jede einzelne Person, die auf den Fotos zu sehen ist, ihr Einverständnis gegeben hat.

Der Vorsitzende des Lokalarchives in Holsted, Arne Sørensen, nennt die neuen Bestimmungen eine „verrückte Bürokratie“.

Hilfe von Eva Kjer Hansen

Die nordschleswigsche Venstre-Politikern Eva Kjer Hansen hat sich der Sache angenommen und die Probleme der Lokalarchive dem Justizminister Nick Hækkerup (Sozialdemokraten) vorgetragen.

Dieser will nun untersuchen, ob Dänemark die EU-Regeln nur zu streng umsetzt, oder ob diese wirklich so sind.

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