Folketingswahl 2022

„DR“ erklärt ungenaue Prognose mit außergewöhnlicher Situation

„DR“ erklärt ungenaue Prognose mit außergewöhnlicher Situation

DR erklärt ungenaue Prognose mit außergewöhnlicher Situation

dodo/Ritzau
Kopenhagen
Zuletzt aktualisiert um:
Auch wegen einer falschen Prognose bei „DR“ mussten die Sozialdemokraten lange warten, bis sie endgültig jubeln konnten. Foto: Nils Meilvang/Ritzau Scanpix

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Laut „Danmarks Radio“ ist das Prognose-Chaos auf eine selten genutzte mathematische Regel zurückzuführen. Der Chefredakteur bedauert die ungenauen Zahlen.

Wer die Folketingswahl am Dienstag sowohl auf „Danmarks Radio“ als auch auf „TV 2“ verfolgt hat, dem ist wahrscheinlich aufgefallen, dass die Mandatszahlen in den Prognosen lange auseinanderklafften – bei den Sozialdemokraten sogar bis zum Ende der Auszählung.

Mathematische Ausnahme

„DR“ räumte am Mittwochmorgen nun ein, dass die Zahl der Mandate für die Sozialdemokraten für „eine gewisse Zeit“ zu niedrig eingeschätzt wurden.

„Die Mandate im Folketing sind in zwei Kategorien unterteilt, Wahlkreismandate und Zusatzmandate. Die gestrige Wahl verlief auf eine Weise, die vorher noch nie vorgekommen war und die eine besondere mathematische Ausnahme ins Spiel brachte“, schreibt „DR“ in einem Artikel, der in der Nacht zum Mittwoch auf der Webseite des Mediums veröffentlicht wurde. Um welche besondere Regel es sich genau handelt, berichtet der Sender nicht.

„DR“-Chef entschuldigt sich

Der Chefredakteur von „DR Nyheder“, Thomas Falbe, erklärt, dass der Sender das Berechnungsmodell mit dem Berechnungsmodul der Statistikbehörde Danmarks Statistik verglichen habe. Trotzdem kam es zu dem Fehler.

„Das tut mir natürlich sehr leid. Unsere Prognose sollte auch diese besonderen Umstände berücksichtigen können, aber hier müssen wir anerkennen, dass wir bei einer extrem knappen Wahl eine ungenaue Prognose abgegeben haben“, so Falbe.

Historische Einmaligkeit

Laut Kasper Møller Hansen, Professor für Politikwissenschaft an der Universität Kopenhagen, ist es das erste Mal seit Inkrafttreten des Wahlgesetzes von 1953, dass diese Regel zur Verteilung der Mandate angewandt wird.

„Die Prozentrechnung in der ,DR’-Prognose war ab rund 40 Prozent der ausgezählten Stimmen sehr genau und über den Abend stabil, konnte aber eine selten genutzte Regel zur Verteilung von Wahlkreis- und Zusatzmandaten nicht berücksichtigen“, so Møller Hansen bei „DR“.

Mehr lesen