Covid-19

Experten warnen vor zu vielen Corona-Erleichterungen

Experten warnen vor zu vielen Corona-Erleichterungen

Experten warnen vor zu vielen Corona-Erleichterungen

dodo/Ritzau
Kopenhagen
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Durch die aktuellen Restriktionen dürfen unter anderem Restaurants ab 22 Uhr keinen Alkohol mehr ausschenken und müssen von 23 bis 5 Uhr geschlossen sein. Foto: Thomas Lekfeldt/Ritzau Scanpix

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Am kommenden Mittwoch soll aus Sicht der Regierung ein Plan zur weiteren Lockerung der Corona-Restriktionen kommen. Doch dänische Experten erwarten mehr Ansteckungen bei älteren Menschen und warnen vor vorschnellem Handeln.

Der politische Wind weht in Richtung Lockerungen. Doch unter Fachleuten sorgen die hohen Infektionszahlen für Unsicherheit, wie am besten vorgegangen werden sollte.

So lässt sich die Situation zusammenfassen, nachdem die Regierung am Donnerstagabend bekannt gegeben hatte, dass Dänemark nächste Woche mit einem Plan rechnen kann, welche Beschränkungen verlängert und welche nach dem 31. Januar aufgehoben werden.

Regierung ist optimistisch

Die Regierung blickt nämlich optimistisch auf die Entwicklung, auch wenn derzeit immer wieder Infektionsrekorde gebrochen werden.

„Trotz hoher Infektionszahlen sehen wir eine erfreuliche Entwicklung bei den Krankenhauszahlen, insbesondere auf den Intensivstationen“, sagt Gesundheitsminister Magnus Heunicke (Soz.).

Er weist darauf hin, dass dies teilweise auf die Wirkung der Impfstoffe zurückzuführen ist.

Experten sind skeptisch

Doch einige Experten sind skeptisch gegenüber dem Plan für weitere Lockerungen, der voraussichtlich am Mittwoch vorgestellt wird, wenn die Epidemiekommission Anfang der Woche ihre Empfehlungen ausgesprochen hat.

Viggo Andreasen, außerordentlicher Professor für mathematische Epidemiologie an der Universität Roskilde, ist einer von denen, die „derzeit keinen Bedarf für Erleichterungen“ sehen. Aus seiner Sicht gebe es noch zu viele Unsicherheiten.

„Wir haben die Folgen der jüngsten Lockerung des kulturellen Lebens noch nicht gesehen“, gibt er zu bedenken.

Andreasen erklärt, dass es in diesem Jahr zu einem Anstieg der Zahl der infizierten Kinder und Jugendlichen gekommen sei – unter anderem als Folge der Schulöffnung.

Sorge um die Alten

Künftig rechne er nun mit einer Zunahme der Infektionen unter den älteren Menschen. Trotz des typischerweise milderen Omikron-Verlaufs und des Impfeinflusses kann eine Infektion in dieser Gruppe Auswirkungen auf die Krankenhauseinweisungen haben.

„Bei ihnen werden die Verläufe dann vermutlich etwas schwerer“, so der Professor.

Auch Hans Jørn Kolmos, Professor für klinische Mikrobiologie an der Süddänischen Universität, ist angesichts der Infektionslage besorgt.

„Aus politischer Sicht kann man die Restriktionen vielleicht lockern, aber aus fachlicher Sicht gibt es überhaupt keinen Grund dazu. Nicht bei der Ausbreitung der Infektion, die wir gerade sehen“, sagte er zu „Danmarks Radio“.

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