Coronavirus

Frederiksen rechnet nicht mit monatelangen Schließungen

Frederiksen rechnet nicht mit monatelangen Schließungen

Frederiksen rechnet nicht mit monatelangen Schließungen

cvt/Ritzau
Kopenhagen
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Mette Frederiksen
Mette Frederiksen glaubt daran, dass Dänemark die Coronakrise zügig durchsteht. (Archivfoto) Foto: Foto: Philip Davali/Ritzau Scanpix

Dänemarks Staatsministerin hofft darauf, dass das Land sich bald wieder öffnen und die Schutzmaßnahmen zurückfahren kann. Doch auf die Grenze geht sie in einer Botschaft am Sonnabend nicht ein.

Dänemarks Regierungschefin, Staatsministerin Mette Frederiksen (Soz.) rechnet nicht damit, dass Dänemark über mehrere Monate lang nach innen abgeriegelt bleiben wird. Das hat sie am Sonnabend in einem Beitrag in einem sozialen Netzwerk mitgeteilt.

„Ich beobachte, dass immer mehr darüber spekulieren, dass mehrere Monate vergehen, bevor wir damit beginnen können, Dänemark wieder zu öffnen. Das wird, so hoffe und glaube ich, nicht der Fall sein“, so Frederiksen.

Frederiksen: Hände waschen und Abstand voneinander halten

Am 23. März hatte die Staatsministerin verkündet, dass die Schutzmaßnahmen in Dänemark verlängert bis vorläufig zum 13. April verlängert werden. Das bedeutet unter anderem, dass Schulen und Tagesstätten geschlossen sind und dass sich in der Öffentlichkeit nicht mehr als zehn Personen versammeln dürfen. Es bedeutet aber auch, dass die Grenzen des Landes geschlossen und streng kontrolliert werden.

Zu letzterem Punkt verliert Frederiksen in ihrem längeren schriftlichen Beitrag kein Wort. Sie rät stattdessen dazu, weiter Abstand voneinander zu halten, sich die Hände zu waschen und zu viel Aktivität zu vermeiden.

„Dann werden wir es nach und nach in den Zahlen sehen können: Die Anzahl der Einweisungen wird weniger steil ansteigen als sonst. Die Kurve wird sich hoffentlich verflachen“, schreibt sie.

„In diesem Szenario, das, so glaube ich, dass wahrscheinlichste ist, können wir schneller damit beginnen, Dänemark langsam wieder zu öffnen“, so Frederiksen. Vieles hänge auch von dem ab, was in anderen Ländern geschehe – doch die Menschen in Dänemark sollten ihren Beitrag leisten.

Appell an die Wirtschaft

Noch steigt die Anzahl der Coronainfizierten und die der Infizierten, die versterben. Die Behörden haben ihre Strategie unterdessen geändert und wollen mehr auf den Virus testen, als bisher.

„In wenigen Tagen haben die Experten genügend Daten, um einen ersten Status über die Entwicklung der Zahlen hier in Dänemark zu geben“, so Frederiksen. Es sehe derzeit so aus, als würde der „gemeinsame Einsatz“ in Dänemark Wirkung zeigen. „Aber wir müssen sicherer sein. In anderen Ländern haben wir Rückschläge gesehen, als es gerade so aussah, als würde es besser gehen.“

Die Unternehmen rief sie dazu auf, trotz der Krise an ihren Mitarbeitern festzuhalten. „Nutzt die historisch großen Hilfspakete des Folketings. Schickt sie stattdessen nach Hause. Der Staat deckt einen Großteil des Lohns“, so ihr Aufruf.

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