Wirtschaft

Dänische Mikroalgen statt Klimasünder Soja

Dänische Mikroalgen statt Klimasünder Soja

Dänische Mikroalgen statt Klimasünder Soja

dodo/Ritzau
Brande
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Auf einem Feld in Brande werden Algen als Ersatz für importiertes Soja in Röhren gezüchtet. Foto: Ritzau Scanpix/free

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Der Import von Soja ist aus Klimagründen umstritten. Als mögliche Alternative werden nun dänische Mikroalgen geerntet.

Dänisch produzierte Mikroalgen sollen Teile des problematischen und klimaschädlichen dänischen Imports von Sojafutter unter anderem aus Südamerika ersetzen.

Das ist die Vision hinter einem Projekt des Technologischen Instituts (Teknologisk Institut).

Erste Ernte

In dieser Woche wurden die ersten Mikroalgen geerntet, die in 90 Meter langen Plastikrohren angebaut und mit CO₂ aus einer Biogasanlage auf einem Feld in Brande in Mitteljütland gefüttert wurden.

„Es gibt einen zunehmenden Kampf um die Anbaufläche und mehr Fokus darauf, dass Mikroalgen viele Lösungen enthalten und zahlreiche Produktmöglichkeiten bieten“, sagt Anne Marie Hansen, Innovationschefin am Technologischen Institut.

Mikroalgen wurden kürzlich vom Weltwirtschaftsforum unter den zehn bahnbrechenden neuen Technologien genannt.

„Man kann etwa 20 Mal so viel Protein pro Hektar im Vergleich zu Soja produzieren und das von mindestens ebenso guter Qualität. Ich bin selbst seit vielen Jahren in Mikroalgen verliebt. Aber das Gebiet hat durch die Möglichkeit, Kohlendioxid aus der Luft zu ziehen und die Anbaufläche effizienter zu nutzen, viel Auftrieb bekommen“, sagt Anne Marie Hansen.

Effizienz fehlt

Die Herausforderung besteht darin, eine Technologie zu finden, die die Effizienz steigern kann.

Einer der großen Bio-Ei- und Gemüseproduzenten des Landes, Axel Månsson, ist ebenfalls in das Projekt eingebunden.

Das CO₂, das die Algen in den Rohren nährt, stammt aus seinem Hühnerdung und Gemüseabfall, die in einer Biogasanlage behandelt werden.

Anderes Futtermittel gewünscht

Er produziert jährlich 20 Prozent der gesamten Bio-Eiproduktion in Dänemark.

„Wir möchten gerne ein anderes Futtermittel finden als Soja, das wir in Europa nicht anbauen können und dessen Anbau zur Abholzung großer Waldflächen in Südamerika führt. Es gibt viele Klima- und Nachhaltigkeitsaspekte, wenn man nach Alternativen zu den bestehenden Futtermitteln sucht“, sagt Månsson.

Der Großteil des dänischen Imports von Sojaschrot für Nutztiere kommt aus Brasilien und Argentinien, wo die Produktion mit großen Problemen der zunehmenden Abholzung verbunden ist.

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