Umfrage

Politische Lager gleichauf

Politische Lager gleichauf

Politische Lager gleichauf

wt/ritzau
Kopenhagen
Zuletzt aktualisiert um:
Jens Knudsen steckt seinen Wahlzettel in den Schlitz der Wahlurne.
Bei einer Folketingswahl könnte es derzeit für die sozialdemokratische Regierung eng werden. Foto: Karin Riggelsen

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Laut einer aktuellen Umfrage würden der blaue und der rote Block bei einer Folketingswahl auf fast gleich viele Stimmen kommen. Ein Experte warnt davor, die Bedeutung für die Kommunalwahlen überzubewerten. (Symbolfoto)

Die beiden politischen Lager liegen am Tag vor den Kommunal- und Regionswahlen fast gleichauf. Das zeigte eine Umfrage, die das Analyseinstitut Voxmeter am Montag veröffentlicht hat.

Demnach würden die Parteien des blauen Blocks bei einer Folketingswahl auf 47,9 Prozent kommen, die roten Parteien auf 49,9 Prozent. Die statistische Unsicherheit liegt bei 2,5 Prozentpunkten.

Ulrik Kjær, Professor für Politikwissenschaften bei der Süddänischen Universität betont, man könne landesweite Umfragen nicht direkt auf kommunale und regionale Wahlen übertragen.

„Es gibt Wählerinnen und Wähler, die beobachten, was die Parteien auf Christiansborg betreiben, und das wird einen gewissen Einfluss auf die Kommunal- und Regionswahlen haben“, so die Einschätzung des Experten.

Doch insgesamt würden Themen und Kandidaten vor Ort schwerer wiegen.

„Wir sollten daran festhalten, dass sehr viele Wählerinnen und Wähler ihre Stimme aufgrund von lokalen Kandidatinnen und Kandidaten, lokalen Schwerpunkten und dem lokalen Wahlkampf abgeben. Die landespolitischen Tendenzen schlagen nicht vollständig durch“, erläutert Kjær.

S verliert – V legt zu

Die Sozialdemokraten haben laut Voxmeter in den vergangenen fünf Wochen einen stetigen Rückgang von 27,7 Prozent auf 26,5 Prozent erlebt. Sie liegen jedoch immer noch vor dem Wahlergebnis von 25,9 Prozent.

Im anderen politischen Lager kann Venstre im gleichen Zeitraum einen deutlichen Zuwachs verzeichnen. Die Partei steigert sich von 13,3 auf 16,3 Prozent, liegt aber immer noch deutlich hinter dem Wahlergebnis von 23,4 Prozent.

Die Konservativen haben sich mit 14,3 Prozent auf hohem Niveau stabilisiert. Bei der Wahl 2019 landeten sie bei 6,6 Prozent.

Etwas bescheidener ist der Zuwachs für die Einheitsliste, die bei 8,9 Prozent landet, verglichen mit einem Wahlergebnis von 6,9 Prozent.

Die Dänische Volkspartei liegt mit 6,4 Prozent deutlich hinter dem Ergebnis von 8,7 Prozent. Dafür legen die Neuen Bürgerlichen zu und steigern sich von 2,4 auf 5,7 Prozent, was jedoch ein klarer Rückgang im Vergleich zur Vorwoche ist.

Radikale Venstre muss mit einem Rückgang im Vergleich zur Wahl von 8,6 auf 5,3 Prozent kräftig Federn lassen. Die Sozialistische Volkspartei hält sich mit 7,8 Prozent auf gleichem Niveau wie bei den Wahlen.

Mehr lesen

Diese Woche in Kopenhagen

Walter Turnowsky ist unser Korrespondent in Kopenhagen
Walter Turnowsky Korrespondent in Kopenhagen
„Moderaten-Zirkus: Noch ein Passagier ist aus dem Clown-Bus ausgestiegen“

Wort zum Sonntag

Pastorin Dorothea Lindow
Dorothea Lindow
„Gott spielt Ball!“