Das Königshaus soll abgeschafft werden. Das hat der Parteitag der sozialliberalen Radikale Venstre am Sonntag beschlossen. Die Abstimmung ging mit 150 zu 132 Stimmen für diesen Vorschlag aus.

Die Abstimmung bindet die Folketingsfraktion jedoch nicht. Um den Vorschlag umzusetzen, müsste das dänische Grundgesetz geändert werden, was nicht einfach ist. „Ich bin selbst der Meinung, dass es merkwürdig ist, dass es vererbte Ämter gibt. Aber das hier ist keine Resolution, für die wir in absehbarer Zeit politische Ergebnisse schaffen können“, sagte der Parteivorsitzende Morten Østergaard. „Wir werden deshalb die Zeit für andere Dinge nutzen“, so Østergaard weiter.

Er schlug als gemeines Parteimitglied vor, die Heimwehr abzuschaffen. Das wurde bereits vor vielen Jahren auf einem Parteitag beschlossen.

Die Anhänger der Abschaffung der Monarchie meinen, dass die Monarchie für Ungleichheit steht, weil die Königsfamilie besondere Rechte genießt.

„Die Monarchie ist Nepotismus in seiner reinsten Form. Die Monarchie ist auf einer Familie aufgebaut, die über dem Gesetz steht“, sagte Louise Vinther Alis aus Brøndby. „Man sollte das Königshaus mit einem demokratisch gewählten Amt ersetzen“, pflichtete ihr Anders Hartwig Hartzen aus Gentofte bei.

Auch die Radikale Jugend warb für die Abschaffung des Königshauses. Die Anhänger des Königshauses hingegen sehen in der Königsfamilie eine vereinende Kraft. „Niemand von uns ist eine Insel. Wir sind alle in ein Geschlecht hineingeboren. So auch unsere Königin. Ein Geschlecht, das an Traditionen und unserer Geschichte festhält“, sagte etwa Helle Sommer Kjærsgaard aus Thisted. „Wir haben eine Königin, die unpolitisch ist und nicht gewählt wird“, fuhr sie fort – deshalb solle die Monarchie geschützt werden.