Unter Kokaineinfluss

Venstre-Politiker steht nach Drogenfahrt vor dem Aus

Venstre-Politiker steht nach Drogenfahrt vor dem Aus

Venstre-Politiker steht nach Drogenfahrt vor dem Aus

hee/dodo
Kopenhagen
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Jakob Engel-Schmidt hat sich vorgenommen, vor 2024 eine neue Medienabsprache vorzulegen. Foto: Thomas Lekfeldt/Ritzau Scanpix

Der Wahlkreis von Jakob Engel-Schmidt ist bereits auf der Suche nach einem neuen Kandidaten für die kommende Wahl. Auch seinen Posten an der Handelsakademie „Niels Brock“ muss der Politiker abgeben.

Der lange als hoffnungsvoller Nachwuchspolitiker gehandelte Venstre-Folketingsabgeordnete Jakob Engel-Schmidt steht vor dem Aus in seiner Partei. Er war im vergangenen Sommer, unter Kokaineinfluss stehend, mit seinem Auto von der Kopenhagener Polizei angehalten worden.

Der Vorsitzende seines Wahlkreises Lyngby-Taarbæk, Toke Fredlev, sagte dazu zur Nachrichtenagentur Ritzau: „Wir haben in unserem Kreis beschlossen, dass wir einen neuen Kandidaten fürs Folketing suchen werden. Wir können das Verhalten von Jakob nicht akzeptieren. Die ganze Geschichte ist vollkommen unakzeptabel und wir distanzieren uns davon.“

Engel-Schmidt hat sich von seinem Parlamentsposten beurlauben lassen. Seit dem 1. Oktober war er Entwicklungsdirektor an der Handelsakademie Niels Brock. Auch diesen Posten musste er aufgeben, wie die Akademie in einer Pressemitteilung mitteilt.

Nur Folketings-Fraktion kann entscheiden

Venstre-Fraktionschef Søren Gade reagierte tief enttäuscht und empört auf die Informationen über Jakob Engel-Schmidts Drogenvergehen, das in die Zeit vor der Beurlaubung aus dem Parlament fiel. Das Vergehen  könne man ihm nicht vergeben. Man sei aber auch bereit, ihm zu helfen, obwohl Engel-Schmidt der eigenen Partei reinen Wein über die Hintergründe seines Wunsches nach Beurlaubung hätte einschenken müssen, so Gade.

Fredlev sagt, dass der Vorfall Jakob Engel-Schmidt „zutiefst peinlich“ ist. „Er legt sich jetzt flach auf den Boden und entschuldigt sich dafür, dass er diese Dummheit gemacht hat. Dies hätte er wahrscheinlich machen sollen, bevor das ganze in den Medien gelandet ist“, so der Wahlkreis-Vorsitzende.

Die Zeitung Ekstra Bladet hatte nach Akteneinsicht am Dienstag berichtet, dass der Politiker aufgrund seiner Autofahrt unter Kokaineinfluss für drei Jahre seinen Führerschein verloren hatte und eine Geldbuße bezahlen musste.

Ob Engel-Schmidt sein Folketingsmandat wieder wahrnimmt, ist offen.  Ein Entzug  der Wählbarkeit  ist nicht zwingend, da er „nur“ seinen Führerschein verloren hat. 

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