Verbrauch

Deutlich weniger Papier – dafür mehr Pappe

Deutlich weniger Papier – dafür mehr Pappe

Deutlich weniger Papier – dafür mehr Pappe

Kopenhagen/Apenrade
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Foto: dpa/Swen Pförtner

Digitalisierung lässt Aufkommen an Zeitungs-Altpapier schrumpfen – durch Netzhandel wächst Kartonberg

In Dänemark zeigen die Digitalisierung und der Auflagenschwund der Tageszeitugen deutliche Wirkungen beim Papierverbrauch – und besonders bei den Rohstoffmengen, die zur Wiederverwertung  abgeliefert werden. Innerhalb von nur sechs Jahren ist von 2010 bis 2016  das Aufkommen an Zeitungen, Briefen, Werbung und anderem Papier pro Durchschnittshaushalt  von 152  auf 122 Kilogramm im Jahr geschrumpft.

Allerdings wird der Schwund bei den Zeitungen, deren „Altpapiergewicht“ in sechs Jahren allein um 13 Kilogramm abgenommen hat, durch einen Boom bei Pappe aufgewogen, berichtet die staatliche Umweltbehörde Miljøstyrelsen.  Genauere Zahlen liegen der Behörde nicht vor, doch wurden 2016 pro Haushalt im Schnitt  schon 36,2 Kilogramm Pappen registriert. 

„Wir registrieren auch einen deutlichen Anstieg bei der Einlieferung von Pappe“, so die Sprecherin der für die Abfallwiederverwertung zuständigen Betriebs der Kommune Apenrade, Arwos, Susanne Lehmann Pagh.  Sie nimmt an, dass der steigende Internethandel mit Lieferung der Waren in Pappkartons an die Haushalte Ursache des Pappebooms ist.

„Wir sind  froh, dass die Bürger bei Papier und Pappe sehr stark die Wiederverwertungstonnen und Ablieferung auf den Wiederverwetungshöfen nutzen“, so  die Arwos-Geschäftsführerin und fügt hinzu, dass in zwei Schichten Papier und Pappen sortiert werden.

Laut Umweltbehörde werden 75 Prozent des Papierabfalls der Haushalte wiederverwertet. Bei Pappe ist problematisch, dass diese deutlich mehr Volumen hat als beispielsweise Zeitungspapier. Die Umweltbehörde sieht den Papierschwund als Umweltplus. Es werden keine Zahlen genannt, ob Energie-Mehrverbrauch durch Digitalisierung Kosten für Papierherstellung und Trans- port ausgleichen.

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