Tierschutz

Künftig weniger „Turbohühner“ in Dänemark

Künftig weniger „Turbohühner“ in Dänemark

Künftig weniger „Turbohühner“ in Dänemark

dodo/Ritzau
Kopenhagen
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Zum Wohle des Tierschutzes haben sich die Parlamentsparteien darauf geeinigt, dass in Dänemark weniger Turbohühner produziert werden sollen. Foto: Hans Chr. Gabelgaard/Jysk Fynske Medier/Ritzau Scanpix

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Eine politische Mehrheit plant die Produktion von sogenannten „Turbohühnern“ in Dänemark zu reduzieren. SF fordert sogar ein vollständiges Verbot der schnellen Mast unter unwürdigen Bedingungen. Dyrenes Beskyttelse freut sich, dass Bewegung in das Thema kommt.

Eine breite Mehrheit des dänischen Parlaments, bestehend aus Sozialistischer Volkspartei (SF), Liberaler Allianz, Konservative, Radikale Venstre, Dänischer Volkspartei (DF), Alternativen und Neuen Bürgerlichen, hat zusammen mit der Regierung beschlossen, die Produktion von sogenannten Turbohühnern zu reduzieren.

Das Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Fischerei gab dies in einer Pressemitteilung bekannt.

Extrem schnelle Mast

Turbohühner, wie der Name schon vermuten lässt, zeichnen sich durch ihr extrem schnelles Wachstum aus. Innerhalb von nur etwa fünf Wochen wird ihr Gewicht von 50 Gramm auf über zwei Kilogramm gesteigert. Diese Hühner werden weltweit gezüchtet. Tierschutzorganisationen haben wiederholt die Missstände in der Haltung und Aufzucht dieser Tiere angeprangert, da sie oft mit Krankheiten, Atembeschwerden und Bewegungseinschränkungen kämpfen.

Tierschutzorganisation freut sich

Die Vereinbarung zwischen der Regierung und den genannten politischen Parteien hat die Tierschutzorganisation „Dyrenes Beskyttelse“ mit großer Begeisterung aufgenommen. Sie begrüßt diese Entscheidung, da sie aus ihrer Sicht zu einer erheblichen Verbesserung der Hühnerproduktion in Dänemark führen und einen bedeutenden Schritt in Richtung besseren Tierschutzes für die Millionen von Schlachthühnern bedeuten kann, die jedes Jahr in Dänemark produziert werden.

Neben der Reduzierung der Turbohuhn-Produktion plant die Mehrheit auch die Einrichtung einer Arbeitsgruppe, die sich mit tierschutzrelevanten Aspekten befassen wird. Diese Gruppe wird sich auf die Auswertung von Forschungsergebnissen und Studien sowie Expertenmeinungen konzentrieren.

SF strebt Komplettverbot an

Carl Valentin, der tierschutzpolitische Sprecher von SF, erklärt, dass die Partei sich für dieses Thema starkmacht, da Turbohühner ein unwürdiges Leben führen. Er betont, dass seine Partei grundsätzlich ein Verbot dieser Produktion anstrebt und Dänemark eine Vorreiterrolle in dieser Angelegenheit übernehmen sollte.

Darüber hinaus haben die politischen Parteien vereinbart, auf EU-Ebene für eine schrittweise Beendigung der Turbohuhn-Produktion zu arbeiten. Carl Valentin räumte ein, dass ein Verbot von Turbohühnern noch in weiter Ferne liegt, jedoch sei es ein bedeutender Schritt, dass Dänemark nun als Vorreiter für ein europäisches Verbot agieren werde.

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