Walfang

Frederiksen unter Druck: Forderungen nach Freilassung des Umweltaktivisten Watson nehmen zu

Forderungen nach Freilassung des Umweltaktivisten Watson nehmen zu

Forderung nach Freilassung von Umweltaktivist Watson wächst

Kopenhagen
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Paul Watson, Mitbegründer von Greenpeace, ist nicht mehr mit der Organisation verbunden. Foto: Loic Venance/Ritzau Scanpix

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73 internationale Politikerinnen und Politiker aus zehn verschiedenen Ländern haben in einem eindringlichen Brief an die dänische Staatsministerin Mette Frederiksen die sofortige Freilassung des Umweltaktivisten Paul Watson gefordert.

Der kanadisch-amerikanische Umweltaktivist Paul Watson wurde am 21. Juli in Grönland festgenommen und riskiert nun eine Auslieferung nach Japan, das 2010 einen internationalen Haftbefehl gegen den 73-Jährigen ausstellte. Um dies zu verhindern, hat eine Gruppe von 73 internationalen Politikerinnen und Politikern aus zehn Ländern nun in einem dringlichen Brief an die dänische Staatsministerin Mette Frederiksen (Soz.) die sofortige Freilassung Watsons verlangt. Die Unterzeichner des Briefes umfassen Mitglieder des Europäischen Parlaments sowie nationale Politikerinnen und Politiker aus Deutschland, Frankreich, Finnland, Österreich, den Niederlanden, Belgien, Italien, Spanien und Luxemburg.

Kampf gegen Walfang in Japan

Watson, der als Mitbegründer von Greenpeace bekannt ist, wird vorgeworfen, sich in der Antarktis gegen japanische Walfangoperationen eingesetzt zu haben. Japan behauptet, dass Watson die Walfangenden angegriffen und deren Arbeit behindert habe.

In Japan wird der umstrittene Walfang als ein wesentlicher Bestandteil der nationalen Kultur angesehen. Vor fünf Jahren nahm das Land den kommerziellen Walfang nach über 30 Jahren Pause wieder auf. Zuvor hatte Japan die Internationale Walfangkommission (IWC) verlassen, die sich mit der Regulierung des Walfangs und dem Schutz der Wale befasst. Foto: Toru Hanai/Reuters

Emma Forreau, ein französisches Mitglied der Europäischen Linken (GUE/NGL), einer Fraktion im Europäischen Parlament, erklärt, dass die Festnahme von Watson Teil einer besorgniserregenden globalen Tendenz sei, bei der Umweltaktivisten zunehmend unterdrückt und kriminalisiert werden. „Durch die Mobilisierung von Parlamentariern aus zehn europäischen Ländern wollen wir der dänischen Regierung signalisieren, dass dieser Trend gestoppt werden muss“, sagt Forreau laut „TV 2“. Die französische Politikerin ist zudem der Ansicht, dass Watson freigelassen werden sollte, da Japan ihrer Meinung nach beim Walfang gegen internationale Konventionen verstoßen hat.

Watson wurde nach seiner Festnahme in Untersuchungshaft gehalten. Das dänische Justizministerium bestätigte am Donnerstag, dass es eine formelle Auslieferungsanfrage von Japan erhalten hat. Das Ministerium wartet nun auf die Verifizierung dieser Dokumente und wird dann entscheiden, ob die Anfrage an die grönländische Polizei weitergeleitet wird, oder ob es Gründe gibt, sie vorab abzulehnen. 

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