Wirtschaft

Transportbranche besonders stark von Arbeitsunfällen betroffen

Transportbranche besonders stark von Arbeitsunfällen betroffen

Transportbranche stark von Arbeitsunfällen betroffen

dodo/Ritzau
Kopenhagen
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Lkw-Fahrer, Postboten und Umzugshelfer sind in Sachen Arbeitsunfällen besonders gefährdet. Foto: dpa

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Es gibt fast doppelt so viele Arbeitsunfälle bei Arbeitnehmern, die Güter in ganz Dänemark transportieren, als in allen anderen Branchen.

Lkw-Fahrer, Postboten und Umzugshelfer überlasten oft ihren Körper, stürzen, stolpern, bleiben stecken und verlieren im schlimmsten Fall ihr Leben, wenn etwas wirklich schiefgeht.

Das zeigen Zahlen der dänischen Behörde für Arbeitssicherheit, die die Zahl der gemeldeten Arbeitsunfälle im Güterkraftverkehr von 2015 bis 2020 berechnet hat.

Doppelt so hohe Unfallzahlen

In den sechs Jahren wurden im Durchschnitt fast doppelt so viele Arbeitsunfälle im Güterkraftverkehr gemeldet wie in allen anderen Branchen. Gleichzeitig gab es 22 Tote im Straßengüterverkehr, die zweithöchste Zahl im Berichtszeitraum für alle Branchen. Davon ereigneten sich neun der tödlichen Unfälle im Straßenverkehr.

„Die allermeisten Unfälle ereignen sich außerhalb des Fahrzeugs. Oft beim Be- und Entladen, weil der Fahrer von der Ladefläche stürzt oder auf dem Weg ins oder aus dem Fahrerhaus stolpert“, sagt Kent J. Nielsen, stellvertretender Leiter und leitender Forscher aus der Abteilung für Arbeitsmedizin am Krankenhaus in Herning, zum Gewerkschaftsblatt „3F“.

Er erforscht seit über 20 Jahren Arbeitsunfälle und wundert sich nicht über die hohe Unfallzahl im Güterverkehr.

„In Branchen, in denen schwere Materialien und Fahrzeuge unterwegs sind und sich Menschen bewegen, besteht immer ein Unfallrisiko“, sagt Kent J. Nielsen.

Initiativen wirken nicht

Im Laufe der Jahre wurde viel Geld für die Vermeidung von Arbeitsunfällen ausgegeben und BAU Transport, der Branchenrat für Verkehr und Großhandel, ist mit mehreren neuen Initiativen unter anderem für Fahrer, Entsorgungsfachkräften unterwegs und Postboten.

„Ich bin überrascht, dass sich die Zahl der Arbeitsunfälle in der Branche nicht verändert oder bewegt. Es wurde viel probiert, aber es ist wahnsinnig schwer, die Leute dazu zu bringen, ihr Verhalten zu ändern und nicht in Schuhen ohne Stahlkappen zu arbeiten oder beim Be- und Entladen nicht ganz am Rande der Ladefläche zu stehen“, sagt Benny Nymark Andersen, Berater für Arbeitssicherheit bei 3F.

Ein Teil des Problems sieht er darin, dass viele Beschäftigte im Straßengüterverkehr in kleineren Unternehmen ohne Arbeitsschutzorganisation beschäftigt sind. Gleichzeitig stellen diese Arbeitgeber oft hohe Anforderungen bezüglich Tempo und Effizienz.

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