Waffenlieferungen

Dänische Reederei versorgt den Nahen Osten mit Waffen

Dänische Reederei versorgt den Nahen Osten mit Waffen

Dänische Reederei versorgt den Nahen Osten mit Waffen

jt/ritzau
Kopenhagen
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Eine dänische Reederei liefert Waffen nach Saudi-Arabien, die dann höchstwahrscheinlich bei Rebellengruppen in Syrien und Jemen landen. Foto: dpa

Laut der Tageszeitung Ekstra Bladet hat eine dänische Reederei in der vergangenen Zeit den Nahen Osten mit tonnenweise Waffen und militärische Ausrüstung versorgt. Diese sollen höchstwahrscheinlich an radikale Rebellen wie den Islamischen Staat oder al-Nusra geliefert worden sein.

Laut der Tageszeitung Ekstra Bladet hat eine dänische Reederei den Nahen Osten mit tonnenweise Waffen und Militärausrüstung versorgt. Diese sollen höchstwahrscheinlich an radikale Rebellen wie den Islamischen Staat oder al-Nusra geliefert worden sein.

Über einen längeren Zeitraum haben zwei Schiffe der Reederei H.Folmer des Öfteren zwischen Burgas in Bulgarien und Jeddah in Saudi-Arabien verkehrt. Wie maritime Ortungsdienste berichten, war die Ladung der Schiffe als „sehr gefährlich“ klassifiziert. Diese Klassifizierung beinhaltet Ladungen wie Waffen und Sprengstoffen, so Ekstra Bladet.

Die aktuelle Geschichte hat internationales Aufsehen erregt. Auch, weil Saudi-Arabiens Armee kein Nutzer von militärischem Material aus Bulgarien ist, weshalb die Ladungen der besagten Schiffe höchstwahrscheinlich in die Konfliktzonen des Nahen Ostens weitergeliefert werden. Dies meint der internationale Waffenhandelsexperte Pieter Wezeman vom schwedischen Forschungsinstitut Sipri zu Ekstra Bladet.

„Saudi-Arabien kauft meist teure und moderne Ausrüstung für ihre seine eigene Armee. Es wäre deshalb eine Überraschung, wenn sie die Waffen aus Bulgarien selber benutzen würden. Mit großer Wahrscheinlichkeit verkaufen sie die Waffen aus Bulgarien weiter – wie wir wissen, haben sie öfters Ausrüstung nach Syrien und Jemen geliefert“, sagt Wezeman.

Im Gegensatz zu anderen europäischen Ländern, dürfen dänische Reedereien mit Waffenlieferungen in ihren Lasträumen segeln – solange diese nicht aus einem dänischen Hafen verschifft werden. Demnach sind die Lieferungen an Saudi-Arabien laut dänischem Recht legal.

Auch der Reeder Jørgen Folmer räumt ein, dass seine Schiffe zwischen Burgas und Saudi-Arabien mit Waffen verkehren. Einer moralischen Verantwortung ist er sich jedoch nicht bewusst. „Egal, was man kauft oder verkauft, dann weiß man nicht, wo es letztendlich endet und kann auch keine Verantwortung dafür übernehmen. Ich fahre nur mit legalen Waffen – Punkt“, so Folmer zu Ekstra Bladet.

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