Zustandrapport

Hälfte kommunaler Brücken in schlechter Verfassung

Hälfte kommunaler Brücken in schlechter Verfassung

Hälfte kommunaler Brücken in schlechter Verfassung

Peter Lassen
Peter Lassen Hauptredaktion
Kopenhagen
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Dänemark ist ein Inselstaat. Brücken sind ein Teil der Infrastruktur. Foto: Sund & Bælt Holding A/S (Symbolfoto)

Rund 3.600 kleinere Brücken des Königreiches bräuchten eine Reparatur und generell eine bessere Instandsetzung.

Ein Brückenkollaps wie in Genua könnte in Dänemark nicht passieren. Aber rund  3.600 kleinere Brücken des Königreiches bräuchten eine Reparatur und generell eine bessere Instandsetzung. So das Fazit eines Zustandrapports, den Straßendirektorat, Kommunalverband und der kommunaltechnische Chefverband 2017 in der Regie von „Samkom“ fertigen ließen. Jyllands-Posten  hat den Rapport nach der Katastrophe in Genua hervorgekramt.

Abteilungsleiter Niels Højgaard vom „Vejdirektorat“  kann sich aber  etwas Ähnliches wie in Genua auf einer der großen Brücken in Dänemark nicht vorstellen. Man habe hier im Lande so robuste Routinen für Kontrolle und Instandsetzung, dass „wir die Brücken, für die der Staat verantwortlich ist, fantastisch im Griff haben“. In Dänemark gibt es rund 13.000 Brücken – Staat und Banedanmark tragen für die rund 4.800 größeren die Verantwortung – und diese seien generell in gutem Zustand, so das Direktorat zu Jyllands-Posten.  Sie werden jährlich kontrolliert, und alle fünf Jahre wird die Konstruktion besonders gründlich unter die Lupe genommen.

Die Kommunen tragen für die restlichen rund 7.700 Brücken die Verantwortung.  Rund die Hälfte dieser sind in einem miserablen Zustand und könnten den heutigen schweren Verkehr kaum verkraften, so die Analyse von 2017. Das drehe sich um rund 3.600 kleine Brücken. Da müsste man in den nächsten sechs Jahren pro Jahr rund eine viertel Milliarde Kronen  investieren.

Brücken wie in Genua habe man in Dänemark nicht, aber der Kollaps dort könnte sehr wohl Anlass sein, dass die Kommunen das Thema aktuell aufgreifen, so Tom Elmer Christensen, KL-Spezialberater. Generell habe man die Lage jedoch voll im Griff – obwohl eine Instandsetzung hier und da vonnöten wäre. Aber wenn die Sicherheit gefährdet sei, gebe es generell kein Zögern.

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