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Verkehrssünder sollen künftig für 20 Tage ins Gefängnis

Verkehrssünder sollen künftig für 20 Tage ins Gefängnis

Verkehrssünder sollen künftig für 20 Tage ins Gefängnis

Kopenhagen
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Ein junger Mann rammte in der Nacht zum 23. Juli 2019 mehrere parkende Autos, als er auf nasser Straße über die Langebro in Kopenhagen raste. In einem der Autos saß ein Polizist, der dabei tödlich verletzt wurde. Foto: Liselotte Sabroe

Die Regierung in Kopenhagen plant, grobe Geschwindigkeitsüberschreitungen mit 20 Tagen Gefängnis zu ahnden. Die neueste Statistik zur Anzahl von Verkehrstoten zeigt zudem eine Steigerung im Vergleich zu den Vorjahren.

Ein neuer Vorschlag der sozialdemokratischen Regierung in Kopenhagen will grobe Geschwindigkeitsüberschreitungen in Zukunft wesentlich stärker ahnden. Für zwanzig Tage sollen Verkehrssünder, die die vorgeschriebenen Geschwindigkeiten erheblich überschreiten, künftig ins Gefängnis wandern.

„Wir sehen leider zu viele Fälle von rücksichtslosem Fahren mit tödlichem Ausgang, wie zum Beispiel im Falle eines Polizisten, der die Aufgabe hatte, uns zu beschützen“, begründet Verkehrsminister Benny Engelbrecht (Sozialdemokraten) sein Vorhaben.

Es sei völlig inakzeptabel, Menschen zu sehen, die sich völlig verrückt im Verkehr verhalten und wesentlich zu schnell fahren, so der Minister weiter.

In Zukunft drohen 20 Tage Gefängnis

Geschwindigkeiten von über 200 km/h sollen dann mit 20 Tagen Gefängnis und einem Aberkennung der Fahrerlaubnis für mindestens drei Jahre geahndet werden.

Die gleiche Strafe erwartet Verkehrssünder, die eine vorgegebene Geschwindigkeitsbegrenzung zu 100 Prozent überschreiten und gleichzeitig mehr als 100 km/h fahren. Dies kann beispielsweise das Fahren mit über 100 km/h innerhalb geschlossener Ortschaften sein oder eine Geschwindigkeit von mehr als 160 km/h auf einer Landstraße. 

Bisher hat ein solches Verkehrsvergehen lediglich eine Entzug des Führerscheins mit sich gebracht.

205 Verkehrstote auf dänischen Straßen im letzten Jahr

Laut neuester Zahlen des Vejdirektoratets (Straßenverkehrsamt) sind in Dänemark im vergangenen Jahr 205 Menschen durch Verkehrsunfälle ums Leben gekommen. Dies stellt eine deutliche Steigerung im Vergleich zu den vorigen Jahren dar. Im Zeitraum von 2014 bis 2018 lag die Zahl der Verkehrstoten im Durchschnitt bei 183 Personen. 

„Es ist sehr enttäuschend, dass die Zahlen in Dänemark nicht niedriger geworden sind. Aus diesem Grunde möchte ich schauen, was wir an weiteren Maßnahmen ergreifen können“, so der Verkehrsminister. 

Zu hohe Geschwindigkeit oftmals Hauptursache

Benny Engelbrecht nennt drei Hauptursachen für Verkehrsunfälle mit Todesfolge, die er besonders bekämpfen möchte:

Geschwindigkeitsüberschreitungen, Unachtsamkeit sowie Drogen- und Alkoholkonsum. 

Insbesondere eine zu hohe Geschwindigkeit sei oftmals die Hauptursache, die zu einem Verkehrsunfall führe. Der Minister zeigte sich außerdem schockiert darüber, wie viele Auto- und Radfahrer während der Fahrt auf ihre Mobiltelefone schauen, und damit abgelenkt im Straßenverkehr unterwegs sind.

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