Verkehr

Was Deutsche auf Dänemarks Straßen beachten sollten

Was Deutsche auf Dänemarks Straßen beachten sollten

Was Deutsche auf Dänemarks Straßen beachten sollten

Thomas Arndt/shz.de
Nordschleswig
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Hier kontrolliert ausnahmsweise mal Tonderns Bürgermeister. In der Regel hat aber die Polizei das Sagen auf Dänemarks Straßen. (Archivfoto) Foto: Tønder Festival

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Ausflüge von Menschen aus Deutschland nach Dänemark erfreuen sich großer Beliebtheit. Doch egal, ob mit dem Auto oder Fahrrad unterwegs, zwei Dinge sind sicher: Einige Verkehrsregeln sind anders und die Strafen für Vergehen deutlich höher als in Deutschland.

Warum nicht mal in den Süden reisen und dabei nach Norden fahren? Der Süden Dänemarks beginnt aus deutscher Sicht schließlich gleich hinter der deutsch-dänischen Grenze und bietet einige Ziele, die sich nicht nur für einen Urlaub, sondern auch für den spontanen Tagesausflug bestens eignen.

Die sehenswerte Kleinstadt Tondern (Tønder) gleich hinter Süderlügum etwa. Oder das größere und mondäne Sonderburg (Sønderborg) nicht weit von Flensburg, die Insel Röm (Rømø) in direkter Nachbarschaft zu Sylt mit dem XXL-Strand von Lakolk und der alten Inselkirche lassen sich auch an einem Tag erkunden.

Egal, ob die Grenze dabei mit dem Auto oder dem Fahrrad überquert wird, immer gilt der Grundsatz: andere Länder, andere Gesetze. Wer vor der Abfahrt gen Norden etwa hektisch nach den in Deutschland gesetzlich vorgeschriebenen Warnwesten im Auto sucht, kann sich entspannen. Die sind in Dänemark nämlich keine Pflicht, sondern lediglich dringend empfohlen.

Alkohol am Steuer

Wie in Deutschland liegt die Promillegrenze in Dänemark bei 0,5 Promille. Bei Verstößen können hohe Strafen drohen. So rechnen die dänischen Behörden die Promillegrenze mal Nettogehalt. Bei einem Nettogehalt von beispielsweise 2000 Euro und 0,66 Promille, werden 1200 Euro fällig. Wird man mit zwei Promille oder mehr am Steuer erwischt, kann ein gesamtes Monatsgehalt und dazu noch das Fahrzeug beschlagnahmt und zugunsten der dänischen Staatskasse versteigert werden.

Die Gesetzesverschärfung trat am 31. März 2021 unter der Überschrift „Vanvidskørsel skal stoppes – 9 tiltag for tryghed påde danske veje“ (etwa: Verkehrsrowdytum stoppen – 9 Maßnahmen für mehr Sicherheit auf dänischen Straßen) in Kraft.

Zu schnelles Fahren wird teuer

Wie in Deutschland sind auch in Dänemark Radarwarner und Blitzer-Apps verboten. Ihre Verwendung wird mit empfindlichen Geldstrafen geahndet. Apropos Geldstrafe: Die sind in Dänemark höher als in Deutschland.

Beispiel Tempolimit: In Dänemark gilt auf Landstraßen 80 Kilometer pro Stunde und auf Autobahnen in der Regel 130 Kilometer pro Stunde.

Beim Überschreiten der Geschwindigkeit werden 1200 Kronen (160 Euro) und mehr fällig. Je nach übertretender Geschwindigkeit steigt die Strafe an. Außerdem gibt es neben der Geldstrafe auch weitere Sanktionen, die bei höheren Überschreitungen greifen: Einen Vermerk im Fahreignungsregister („klip“), ein vorläufiges Fahrverbot oder, bei Vergehen ab Geschwindigkeiten von 200 km/h, sogar ein sofortiger Führerscheinentzug.

Genau wie in Deutschland ist in Dänemark die Nutzung des Mobiltelefons am Steuer verboten. Telefonieren ist nur via Freisprecheinrichtung erlaubt. 

Vorsicht für Linksabbieger mit dem Rad

Auch Fahrradfahrer müssen sich mit anderen Vorschriften vertraut machen. Sie dürfen in Dänemark zum Beispiel grundsätzlich nicht nebeneinander fahren, außer die aktuelle Verkehrssituation erlaubt es. Und nach links abbiegen ist nur indirekt gestattet. Radfahrende müssen eine Kreuzung also zunächst in gerader Richtung überqueren und erst danach abbiegen. Ausnahmen sind beschildert.

Eine gesetzliche Promillegrenze für Fahrradfahrer gibt es in Dänemark nicht. Wer aber bei einer Kontrolle erwischt wird und sein Rad nicht mehr sicher durch den Verkehr führen kann, muss dennoch das Portemonnaie zücken und ein Bußgeld ab 200 Euro zahlen.

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