Hotel-Einsturz

Fassungslosigkeit und Ursachenforschung in Kröv

Fassungslosigkeit und Ursachenforschung in Kröv

Fassungslosigkeit und Ursachenforschung in Kröv

dpa
Kröv
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Im Moselort Kröv ist ein Hotel teils eingestürzt. Foto: Florian Blaes/dpa

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Wie konnte es zu dem folgenschweren Hotel-Einsturz im Moselort Kröv kommen? Ein Gutachter nimmt jetzt die Unglücksstelle in Augenschein. Er soll auch den Einsatzkräften helfen.

Die Bergungsarbeiten nach dem Einsturz eines Hotels im Moselort Kröv sollen fortgesetzt werden. Dabei rückt auch die Suche nach der Ursache des Unglücks mit zwei Toten und weiteren sieben verschütteten Personen in den Fokus. Am Vormittag nahm der Gutachter seine Arbeit an der Unglücksstelle auf und wollte sich zunächst ein Bild der Lage verschaffen. Wie lange die Untersuchung dauert, war zunächst unklar. «Wir müssen ihn jetzt erstmal arbeiten lassen», sagte eine Polizeisprecherin.

Zwei Menschen waren bei dem Unglück gestorben, mehrere Menschen wurden teils für Stunden in den Trümmern eingeklemmt. Am späten Mittwochabend hatten die Einsatzkräfte die letzte überlebende Frau aus dem Hotel gerettet. Ein toter Mann liegt noch in den Trümmern des eingestürzten Gebäudes. Bei ihm soll es sich um den Hotelbesitzer handeln, seine Frau war unter den lebend geretteten Menschen. Der Gutachter soll zum einen mit der Ursachenforschung für den Hotel-Einsturz beginnen, aber auch bei dem Bergungseinsatz helfen. 

Gutachter soll auch bei dem weiteren Einsatz unterstützen

Es müsse geschaut werden, wie der noch in den Trümmern befindliche tote Mann möglichst gefahrlos geborgen werden könne, sagte die Polizeisprecherin. Dafür müssten auch Betonteile abgetragen werden. Die Leiche liege in einem Bereich, der am stärksten einsturzgefährdet sei.  Die Bergung könnte noch am Donnerstag erfolgen. «Tendenziell wird es aber eher ein bisschen länger dauern», sagte die Sprecherin. „Wir müssen abwarten, was der Gutachter sagt, was wir an Gerätschaften benötigen, um die tote Person zu bergen.“ 

Die insgesamt sieben aus dem Hotel geretteten Personen hätten nach derzeitigem Kenntnisstand weitgehend leichte Verletzung erlitten, sagte die Sprecherin weiter. „Natürlich gibt es irgendwo Brüche und Schürfwunden.“ Zu den möglichen Ursachen für den Einsturz wollte die Polizeisprecherin nicht sagen und verwies auf das Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft Trier. 
 

Menschen in Kröv nach Unglück fassungslos und schockiert

Der erste Beigeordnete der Gemeinde Kröv, Martin Rolf, sagte, Kröv sei nach dem Unglück noch fassungslos und schockiert. Der Unglücksort und einige Nachbarhäuser seien die Nacht über von der Polizei bewacht worden. Ein für das Wochenende geplantes Fest in der Nähe der Unglücksstelle wurde abgesagt. Das geschichtsträchtige Hotel mit der Gaststätte habe eine große Bedeutung für den Ort. 

Eine Stelle an dem Hotelkomplex - das Vorderhaus ist ein Kulturdenkmal - habe von Experten überprüft werden müssen, berichtete Rolf. «Da war ein Riss. Das wurde überprüft. Das war unter Beobachtung.» Ob es einen Zusammenhang zu dem Einsturz gebe, könne er nicht sagen. «Die Bürger brauchen Zeit, bis sie überhaupt verstanden haben, was passiert ist», sagte Rolf. «Es ist einfach so unfassbar.» 

Bürgermeisterin: Frage nach der Ursache bewegt Bürger

Ortsbürgermeisterin Desire Beth (CDU) sagte: «Nach der Tragödie stellt sich in dem Ort natürlich die Frage: Wie konnte es dazu kommen?» Zugleich würdigte sie den Zusammenhalt im Ort. So hätten umliegende Gastronomen die Rettungskräfte versorgt. «Da bin ich sehr dankbar und froh, dass in der Katastrophe auch alle so zusammengestanden haben.»

Sie sei sehr dankbar, dass «das Wunder geglückt ist» und sieben eingeschlossene Personen lebend aus den Trümmern des eingestürzten Hotels gerettet werden konnten. «Wobei die Trauer natürlich heute Morgen ganz groß ist, dass eben Zwei das Unglück nicht überlebt haben», sagte Beth. Ein ursprünglich für dieses Wochenende geplantes Straßenfest sei abgesagt worden. 

Sie selbst sei aktives Feuerwehrmitglied und habe von Beginn an durch die Alarmierung im Urlaub in Österreich von dem Unglück in ihrem Heimatort erfahren. Noch in der Nacht habe sie sich deshalb entschlossen, die Heimreise anzutreten. Den Verletzten, darunter auch ein Kleinkind und seine Eltern aus den Niederlanden, gehe es nach ihrem Kenntnisstand den Umständen entsprechend gut.

 

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