Nahost

Hisbollah beschießt israelisches Gebiet mit mehreren Raketen

Hisbollah beschießt israelisches Gebiet mit mehreren Raketen

Hisbollah beschießt israelisches Gebiet mit mehreren Raketen

dpa
Tel Aviv/Beirut
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Die libanesische Schiitenmiliz Hisbollah hat von Israel besetztes Gebiet mit Raketen beschossen. Foto: Ayal Margolin/XinHua/dpa

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Die eng mit dem Iran verbündete Hisbollah bekennt sich zu dem Beschuss auf den Erzfeind Israel. Die Lage ist angespannt.

Die libanesische Schiitenmiliz Hisbollah hat nach eigenen Angaben von Israel besetztes Gebiet mit mehreren Raketen beschossen.

Die israelische Armee berichtete von 19 abgefeuerten Raketen. Drei seien noch im Libanon niedergegangen, zehn seien von der Raketenabwehr «Iron Dome» (Eisenkuppel) abgefangen worden, teilte Armeesprecher Amnon Schefler mit. In einer Mitteilung des Militärs hieß es, der Rest sei auf freier Fläche eingeschlagen.

Als Reaktion griffen israelische Kampfflugzeuge noch in der Nacht zu Samstag ein Militärgelände und eine Raketenabschussbasis im Gazastreifen an. Die Raketenbasis befindet sich nach Armeeangaben in der Nähe von Gebieten, in denen Zivilisten leben. Über Tote und Verletzte gab es zunächst keine Angaben.

Angriff sei Reaktion auf Luftangriffe

Die eng mit dem Iran verbündete Hisbollah übernahm die Verantwortung für den jüngsten Beschuss auf «freie Flächen» auf den Schebaa-Farmen. Sie seien eine Reaktion auf die Luftangriffe durch Israel am Donnerstag gewesen, hieß es in einer Stellungnahme. Die sogenannten Schebaa-Farmen gehören nach Auffassung der Vereinten Nationen zu den 1967 von Israel besetzten syrischen Gebieten. Syrien und einigen Parteien im Libanon sehen das Gebiet jedoch als libanesisches Territorium an.

Die EU, USA und Israel stufen die Hamas als Terrororganisation ein.

In Israel gab es zunächst keine Berichte von Verletzten, wie der Rettungsdienst mitteilte. Die Beobachtermission der Vereinten Nationen im Libanon (Unifil) forderte ein Ende des gegenseitigen Beschusses. Die Vereinten Nationen seien angesichts der Eskalation besorgt, sagte ein UN-Sprecher in New York.

«Wir rufen alle Beteiligten zu äußerster Zurückhaltung und zur Wahrung von Stabilität auf. Der Libanon kann sich eine weitere Krise nicht leisten. Es ist von höchster Bedeutung, dass alle Beteiligten Aktionen vermeiden, die Spannungen vergrößern und zu Fehlkalkulationen führen können.»

Nachbarländer im Kriegzustand

Die libanesische Armee teilte später mit, sie habe vier Personen festgenommen und den Raketenwerfer beschlagnahmt, der für den Abschuss verwendet worden sei.

Israels Armeesprecher Schefler sagte: «Nach unserem Verständnis hat die Hisbollah absichtlich auf freie Flächen gezielt, um die Situation nicht zu eskalieren.» Sie wolle damit lediglich demonstrieren, dass sie die Kontrolle über den Südlibanon habe.

In den vergangenen Tagen und Wochen waren bereits mehrfach Raketen aus dem Südlibanon abgefeuert worden, die nach Ansicht der Armee allerdings von palästinensischen Gruppierungen stammten.

Am Donnerstag hatten israelische Kampfflieger Ziele im Süden des Nachbarlands angegriffen, wie die Armee mitteilte. Dies sei eine Reaktion auf Raketenbeschuss aus dem Libanon gewesen. Es wurden die Orte, von denen die Raketen abgefeuert wurden, sowie «für Terror genutzte Ziele» beschossen.

Israel und Libanon befinden sich offiziell im Kriegszustand. An der Grenze kommt es immer wieder zu Spannungen. Vor allem für die Hisbollah ist Israel ein Erzfeind.

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