Weltkulturerbe
Große Freude bei Nordfrieslands Ringreitern über Ernennung
Große Freude bei Nordfrieslands Ringreitern über Ernennung
Große Freude bei Nordfrieslands Ringreitern über Ernennung
Diesen Artikel vorlesen lassen.
Das Ringreiten ist als Immaterielles Weltkulturerbe anerkannt. Zu verdanken ist das drei Menschen aus Nordfriesland.
Seit dem 22. März zählt die schleswig-holsteinische Tradition des Ringreitens offiziell zum Immateriellen Kulturerbe (IKE). Besonders groß ist die Freude über die Anerkennung bei Maike Buchholz(Ostenfeld) und Claus Röhe (Mildstedt).
Denn die Vorsitzende des Landesringreiterbundes Schleswig-Holstein und ihr Vorstandskollege hatten die aufwendige Bewerbung mit großem Engagement vorbereitet. „Das war eine großartige Nachricht, die uns stolz und glücklich macht“, erklärten die beiden Initiatoren denn auch strahlend.
Zurück geht die Idee allerdings auf Horst Buchholz, der als Vorgänger seiner Ehefrau Maike Buchholz den Ringreitern im Land 25 Jahre als General vorstand.
Ringreiterin im Herzen
„Mein Mann hatte das Vorhaben mit Dr. Willy Diercks, dem Geschäftsführer des Schleswig-Holsteinischen Heimatbundes, ausgeheckt. Es vergingen jedoch einige Jahre bis dieser sich wieder meldete. Zwischenzeitlich war mein Mann leider verstorben. Doch ich hatte das vorhandene Material aufgehoben, sodass Claus Röhe nicht ganz bei Null anfangen musste“, berichtete die Ostenfelderin, die selbst übrigens nicht zu den Aktiven zählt, sich aber durch die ständige Begleitung ihres Mannes als „Ringreiterin im Herzen“ fühlt.
„Insgesamt hat die Recherchearbeit trotzdem gut zwei Jahre gedauert, da im Antrag sehr detaillierte Ausführungen gefordert sind“, berichtet Claus Röhe, der seit seiner Jugend in Oldersbek und später in Mildstedt zur Riege der Ringreiter gehört.
Aufwendige Bewerbung
So mussten in der rund 20 Seiten umfassenden Bewerbung unter anderem die Region und die Verbreitung, der Ablauf und die Regeln, aber auch die Historie, Gegenwart und Zukunft des Ringreitens beschrieben werden. „Ebenfalls im Fokus steht die Bedeutung der Tradition für die dörfliche Gemeinschaft und die Einführung der Jugend in das gelebte, regionale Brauchtum“, führte Röhe aus.
Für ihn selbst ist das Ringreiten im Übrigen „Heimatsport vom Herzen her“. „Es ist der Kontakt zu den Kameraden und den Pferden. Beim Ringreiten gibt es keinen Standesunterschied. Man kennt sich, schätzt sich und bleibt auch über die Turniere hinaus miteinander verbunden“, erzählt er begeistert.
Erfreut über zeigte sich auch der Vorsitzende des Kreisringreiterbundes NF. „Dank sei dem, der das in die Wege geleitet hat. Denn es bedeutet die Wertschätzung einer Tradition, die uns ausmacht“, erklärt Reimer Hennings (Tating).
Ob und unter welchen Regularien die Ringreitervereine in diesem Jahr Turniere stattfinden, das steht allerdings noch in den Sternen. „Um die Tradition ist uns deshalb aber nicht bange. Denn Ringreitern fällt immer etwas ein“, erklären Maike Buchholz und Claus Röhe schmunzelnd.